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Forschungsprojekt „Grünland Lebensmittel"

Projekt „Grünland Lebensmittel"
Titel | Möglicher Umfang der Tierhaltung in NRW durch ausschließliche Fütterung von absolutem Grünland und von nicht essbaren Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion |
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Kurzbeschreibung / Zusammenfassung | Nebenprodukte der Lebensmittelproduktion sowie die Potenziale des absoluten Grünlands in NRW hinsichtlich ihrer Nutzung in der Milchviehfütterung und Humanernährung bieten Optimierungspotenziale. Mit einem bio-physikalischen Rechenmodell werden verschiedene Szenarien berechnet. Die Erhebung industrieller Nebenprodukte ergab eine grobe und mit erheblichen Unsicherheiten behaftete Schätzung von jährlich etwa 1,24 Millionen Tonnen Trockenmasse. Diese Nebenprodukte weisen eine beträchtliche betriebswirtschaftliche Bedeutung für die Verwendung in der Tierernährung auf, wobei technologisch bereits mögliche Verwendungen in der Humanernährung aus betriebswirtschaftlichen Gründen bisher weitgehend unberücksichtigt bleiben. In NRW stehen etwa 412.800 Hektar Dauergrünland zur Verfügung, deren Erträge in Abhängigkeit von den Standortbedingungen erheblich variieren und sich unterschiedlich für die Fütterung eignen. Im Rahmen der Studie wurden drei Szenarien entwickelt, um die Ressourceneffizienz in der Milchviehhaltung im Hinblick auf die Humanernährung zu optimieren: Im Rahmen des ersten Szenarios erfolgen eine Erhöhung des Ackeranteils, die Nutzung möglichst vieler Reststoffe direkt für die Humanernährung sowie eine Orientierung der Humanernährung an den neuen DGE-Empfehlungen. Dadurch wird eine wesentliche Steigerung des Selbstversorgungsgrades erreicht. Das zweite Szenario geht von einer vollständigen Selbstversorgung durch intensivere Flächennutzung und Reststoffverwertung aus. Als drittes Zielszenario wird eine vorwiegende Grünlandfütterung angenommen. Daraus lässt sich bei einer wesentlich veränderten Fütterungsgrundlage für die Milchkühe eine etwas stabilisierte Selbstversorgung gegenüber dem Status-Quo ableiten. Die Studie empfiehlt eine gezielte Förderung des Grünlandmanagements, alternativer Grünlandnutzungen wie Bioraffinerien, sowie diversifizierter, grünlandadaptierter Milchviehgenetiken. Zentral ist zudem eine wesentlich stärkere Nutzung von Neben-produkten direkt für die Humanernährung. Anstatt des bisher dominierenden Futteranbaus auf Ackerflächen wird die Förderung proteinertragsstarker Ackerkulturen für die Humanernährung empfohlen. Darüber hinaus wird eine verstärkte Ernährungsbildung gemäß der aktualisierten DGE-Empfehlungen als zentrale Maßnahme erachtet, um die Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit des milchviehbezogenen Agrar- und Ernährungssystems von NRW zu verbessern. |
Veröffentlichungen | Ollier-Höppe, C., Kellerhoff, D., Freitag, M., Schmitz, M., & Mergenthaler, M. (2025). Möglicher Umfang der Tierhaltung in NRW durch ausschließliche Fütterung von absolutem Grünland und von nicht essbaren Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion Forschungsberichte des Fachbereichs Agrarwirtschaft Soest, Vol. 57. Fachhochschule Südwestfalen. doi.org/10.48499/FHSWF.SO.AW.400 Kellerhoff, D., Ollier, C., Freitag, M., Schmitz, M., Mergenthaler, M. (2024). Möglicher Umfang der Tierhaltung in NRW durch ausschließliche Fütterung von absolutem Grünland und von nicht essbaren Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion. Vortrag beim Agrarforschungstag Nordrhein-Westfalen 2024, 29.08.2024 in Düsseldorf. Präsentation zum Download |
Leiter / Kontakt | Prof. Dr. agr. Marcus Mergenthaler |
Wissenschaftliche Mitarbeiter |
David Kellerhoff, M.Sc. Carla Ollier-Höppe, M.Sc. |
Ausführende Stelle | Fachhochschule Südwestfalen - Standort Soest - Fachbereich Agrarwirtschaft |
Beteiligte Fachbereiche / Firmen / Institutionen | Prof. Dr. Mechthild Freitag, Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft/ Tierernährung Prof. Dr. Michaela Schmitz, Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft/ Lebensmittelanalytik |
Drittmittelgeber / Förderung | Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen. Bewilligungsbehörde: Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen |
Gepl. Projektzeitraum | 08.05.2023 - 31.03.2024 |