Der Dekan im Interview
FB Agrarwirtschaft
Prof. Dr. Marc Boelhauve über die vielen Besonderheiten des Fachbereichs Agrarwirtschaft
Wie lange sind Sie bereits an der Fachhochschule Südwestfalen?
Seit September 2008, also schon eine ganze Weile.
Welche Fächer/Gebiete unterrichten Sie als Professor?
Ich bin vorrangig in den Modulen zur Infektionslehre und Verhütung von Krankheiten (also Hygiene im eigentlichen Wortsinn) in den Vorlesungen aktiv. Dazu kommen aber noch Module zur Fortpflanzung bei Tieren oder auch Labormodule wie Mikrobiologie und Molekulargenetik. Im Master biete ich noch ein Modul zum „Gewusst wie“ an, mit dem die typischen Stolperstellen im Berufsleben praktisch angesprochen und Verbesserungen geübt werden.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Beruf?
Mir gefällt besonders das Zusammenarbeiten mit interessierten und ambitionierten Menschen. Es ist recht leicht, mit den Menschen inner- und außerhalb der Hochschule ins Gespräch zu kommen. In der Summe wird dadurch die Arbeit, die in den letzten Jahren nicht weniger geworden ist, deutlich angenehmer.
Was sind die Stärken der Fachhochschule Südwestfalen?
Eine Hauptstärke der FH Südwestfalen ist es, regional tätig zu sein, d.h. mit Personen und Unternehmen aus der direkten Umgebung der jeweiligen Städte zusammen zu arbeiten. Eine weitere Stärke sind die immer noch recht kurzen Wege, mit denen Ideen und auch Projekte zügig hausintern vorangetrieben werden können – hier Arbeiten die Fachbereiche und die Verwaltung Hand in Hand.
Was macht Ihren Fachbereich Agrarwirtschaft aus?
Der Fachbereich Agrarwirtschaft hat viele Besonderheiten, die das Arbeiten und Studieren hier sehr angenehm machen: So sind die Studierenden wie auch die Mitarbeitenden hoch engagiert, die Kommunikation verläuft ohne große Hierarchien recht zügig und auf gemeinsamer Ebene. Dies zeigt sich auch in einem Sommerfest, bei dem Studierende und Profs und Mitarbeitende zusammen feiern können. Aber auch bei den Exkursionen, den Soester Gesprächen, den Messeauftritten und vielem mehr. Das Miteinander funktioniert ganz gut und führt zu einem guten Arbeitsklima bei allen Personen. Und immer noch schaffen wir es, trotz der erfreulichen Zunahme bei den Studierendenzahlen, eine familiäre Atmosphäre aufrecht zu halten.
Neben der guten, sich ständig weiterentwickelnden Lehre schaffen wir es auch noch, über den Tellerrand zu schauen und neue Trends zu verfolgen und auch in studentischen Projekt- und Abschlussarbeiten mit aufzunehmen. Diese Sichtweise hat z.B. dazu geführt, drei neue Bachelorstudiengänge zu planen und an den Start zu bringen.
Zu guter Letzt gibt es noch unseren Ehemaligen-Verband "Susatia", ein einmaliges Netzwerk für lebenslange Verbundenheit mit und unter unseren Absolvent*innen.
Was gefällt Ihnen am Standort Soest?
Der Campus ist sicher einer der schönsten Deutschlands und macht das Arbeiten zusätzlich besonders attraktiv. Mittlerweile zieht die Zeit der Baumblüte vermehrt Tourist*innen auf den Soester Campus. Die Ausstattung der Gebäude ist sehr gut und der Ausbau der letzten Jahre hat die Bedingungen weiter verbessert, obwohl noch weiteres Ausbaupotential geblieben ist. Wir haben am Standort Soest ein gut funktionierendes Miteinander der vier Fachbereiche. Unsere Mensa bietet mit freundlichem Personal bestes Essen in breiter Auswahl – und vom Campus in die historische Altstadt mit ihrem kulturellen Angebot, ihren gemütlichen Kneipen und Biergärten sind es nur wenige Minuten zu Fuß. Außerdem ist Soest eine Stadt mit kurzen Wegen und auch der Möhnesee ist nicht weit.
Worin sehen Sie Ihre Aufgabe als Dekan?
Unsere Hauptverantwortung und somit -aufgabe als Fachbereich ist es, junge Menschen nicht nur fachlich auf eine erfolgreiche Tätigkeit als Angestellte oder Selbstständige vorzubereiten, sei es in der Landwirtschaft, in Verbänden oder Unternehmen. Dies bedeutet aber auch, dass unsere Inhalte aktuell und passend zugeschnitten auf die junge Generation sein müssen. Dazu gehört auch eigene anwendungsorientierte Forschungs- und Entwicklungstätigkeit in allen von uns abgedeckten Bereichen der Agrarwirtschaft.
Als Dekan besteht meine Aufgabe darin, gute Studienbedingungen sicherzustellen, die Aktivitäten der Angehörigen des Fachbereichs zu koordinieren, ihre Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten zu sichern und zu fördern. Dies mache ich (zum Glück) nicht alleine, sondern habe für diese immerwährende Mammutaufgabe zugkräftige Kolleg*innen und Mitarbeitende.
Als Dekan vertrete ich einerseits die Interessen des Fachbereiches innerhalb der Hochschule und arbeite andererseits an der Entwicklung des Standortes Soest und der gesamten Hochschule mit.
Was raten Sie Ihren Studierenden für ein erfolgreiches Studium?
Ein wichtiger Tipp (auch aus persönlicher Erfahrung): Die Vorlesungen zu besuchen, das heißt, sie ernst zu nehmen, also auch nachzubereiten und dabei auch mal unsere Bibliothek zu nutzen. Und sie sollten daran denken, dass das Studium ihr Hauptjob ist, es geht schließlich um Ihre Zukunft! Es ist gut Fächer zu wählen, die einen über den Tellerrand hinausschauen lassen und etwas Neues bieten, was man noch nicht kennt. Gut ist auch, mehr zu tun als die Pflicht- und weitere Fächer zu wählen.
Wer Projektarbeiten und Abschlussarbeiten nutzt, um Kontakte mit Arbeitgebern herzustellen, ist gut beraten. Dies gilt auch für die Teilnahme an Exkursionen im In- und Ausland, die wir in jedem Semester anbieten.
Und nicht zuletzt: Das Studierendenleben nicht vergessen und nach Möglichkeit Praktika, auch im Ausland, nutzen, um neue Erfahrungen zu machen. Oft ist ein Praktikum der erste Schritt für den Einstieg in ein Arbeitsverhältnis.