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Aktuelle Forschungs- und Transferprojekte

Campus Soest

Grundkonzept und -anforderungen einer Digitalen Kälberakte zur Bewertung der Tiergesundheit und des Tierschutzes entlang der Prozesskette

Kurztitel: Digitale Kälberakte

Laufzeit: 01.10.2025 - 31.08.2026

Kurzbeschreibung

Kälber, insbesondere Bullenkälber milchbetonter Rassen erfahren vielfach eine geringe Wertschätzung und gelten als Nebenprodukt der Milchindustrie. Die vermeintliche Unwirtschaftlichkeit ihrer Aufzucht führt dazu, dass vorhandene Potentiale entlang der Wertschöpfungskette ungenutzt bleiben. Beim Verlassen des Erzeugerbetriebes werden die Kälber gesetzlich verpflichtend nur von Basisdaten wie Geburtstag, Geburtsbetrieb, Abstammung und Rasse begleitet. Für weitere Produktionsstufen entsteht eine Blackbox, die keine Informationen über Gesundheitsstatus, bisherige Medikationen oder Haltungsbedingungen bietet.

Zu mehrfachen Transporten kommen für die Kälber Stressfaktoren wie Haltungsumstellungen und neue Gruppenzusammensetzungen hinzu. Diese Bedingungen begünstigen nicht nur Krankheitsausbrüche, sondern führen auch zu Leistungseinbußen. Die zentrale Datenverfügbarkeit von Informationen über die Erstversorgung und dem Haltungsmanagement kann zu einer Verbesserung im Erzeugerbetrieb anregen. Nicht zuletzt, wenn sich hieraus verbesserte Vermarktungsmöglichkeiten ergeben. Viehhandel und Kälbermast hätten die Möglichkeit fundierte Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu treffen und eine verbesserte Mastleistung sowie Tiergesundheit mittels datengetriebener Managementmaßnahmen zu erzielen. Durch Anreize für eine Verbesserung des Managements wird ein wichtiger Beitrag zum Tierwohl und Tierschutz geleistet.

Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes zur Erfassung und Aufbereitung erweiterter Einzeltierdaten entlang der gesamten Produktionskette im Kälberbereich – von der Aufzucht über die weiteren Haltungsabschnitte bis hin zur Schlachtung. Diese zusätzlichen Informationen sollen weit über die bislang verfügbaren, vergleichsweise begrenzten Tierdaten (z. B. in HI-Tier) hinausgehen. Das Konzept soll sicherstellen, dass die gewonnenen Daten für die jeweiligen Akteure der Wertschöpfungskette gezielt aufbereitet und nutzbar gemacht werden können. Dabei ist ein besonderer Fokus auf die Abstimmung der technischen, organisatorischen und datenschutzrechtlichen Anforderungen aller Beteiligten zu legen, um eine spätere praktische Umsetzung zu ermöglichen.

Leitung

Wissenschaftlicher Mitarbeiter*innen

Ausführende Stelle

Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest

Drittmittelgeber / Förderung

Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen