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Zertifikatsstudium Medienpädagogik

Medienpädagogische Kompetenz entwickeln

Das weiterbildende Studium am Fachbereich Bildungs- und Gesellschaftswissenschaften ermöglicht eine zusätzliche wissenschaftliche Qualifikation sowie den Erwerb spezifischen Wissens im Kontext der Zertifikatsblöcke „Medienerziehung und -bildung“, „Mediendidaktik und -gestaltung“, „Mediensozialisation und -psychologie“ sowie „Medien- und Informationstechnik“.

Das Zertifikatsstudium

Medien prägen unseren Alltag, sind Bestandteil von Lern- und Bildungsprozessen und Thema sozialer Interaktionen und individueller Erfahrungswelten. In nahezu allen Lebens- und Arbeitskontexten nehmen Medien eine zentrale Rolle ein. Sie beeinflussen und konstruieren Vorstellungen von Wirklichkeit, Arbeits- und Kommunikationsweisen in formellen und informellen Kontexten und sind Bestandteil von Lern- und Bildungsprozessen sowie Anlass und Mittel sozialer Interaktion und individueller Erlebnisse. Gerade angesichts eines schnelllebigen medienbezogenen Wandels kommt Prozessen des Lernens, des Um- und des Neulernens vom Elementarbereich bis zur Bildung Älterer eine entscheidende Bedeutung zu, die maßgeblich über Teilhabe und Chancengerechtigkeit bestimmt.

Ziele des Zertifikatsstudiums

Vor dem Hintergrund medial geprägter Lebenswelten werden im Zertifikatsstudium Medienpädagogik umfassende Befähigungen vermittelt, alltägliches Handeln, Lernen, Wahrnehmen und Erkennen im Kontext der Mediennutzung und -aneignung über den gesamten Lebenslauf hinweg professionell und bildsam begleiten zu können. Absolvent*innen werden befähigt, mediale Phänomene und Medientechnologien aus der Perspektive von Bildung, Erziehung, Sozialisation, Didaktik und Technik wissenschaftlich einordnen und anwendungsorientiert im Kontext ganz unterschiedlicher Handlungsfelder und Lebensphasen bearbeiten zu können.

Dabei werden Fragen wie diese aufgegriffen: Wie können Arbeits-, Lern- und Bildungsprozesse mit Medien gestaltet werden? Wie können Bildungsmedien didaktisch entwickelt werden? Welche Bedeutung haben Medien für Menschen in ganz unterschiedlichen Lebensphasen und -lagen? Wie können Medien zur Ermöglichung von Teilhabe und Chancengerechtigkeit eingesetzt werden? Wie prägen Medien Beziehungen in formellen und informellen Kontexten? Wie können Weiterbildungsprozesse begleitet und unterstützt werden?

Theoretische und empirische sowie praktische und erprobende Zugänge nehmen dabei systematisch Bezug auf interdisziplinäre und querschnittliche Perspektiven, wie etwa Inklusion, Diversität und Interkulturalität im digitalen Medienwandel.

Das Zertifikatsstudium ist in vier Blöcke gegliedert, die Schwerpunkte abbilden (siehe nachfolgend). Diese Blöcke können einzeln oder en bloc belegt und abgeschlossen werden.

Zertifikatsblöcke im Überblick

Block A: Medienerziehung und Medienbildung

Medienbildung und -erziehung über die Lebensspanne (6 ECTS)
Aktuelle Herausforderungen der Medienbildung und -erziehung (6 ECTS)
Wahlpflichtmodul (6 ECTS)
Block B: Mediensozialisation und Medienpsychologie

Mediensozialisation und Medienbiografie (6 ECTS)
Mediennutzung und -aneignung (6 ECTS)
Wahlpflichtmodul (6 ECTS)
Block C: Mediendidaktik und Mediengestaltung

Lehren und Lernen mit digitalen Medien (6 ECTS)
Erstellung digitaler Lehr- und Lernmedien (6 ECTS)
Wahlpflichtmodul (6 ECTS)
Block D: Medien- und Informationstechnik

Medientechnik für Medienpädagog*innen (6 ECTS)
Informationstechnik für Medienpädagog*innen (6 ECTS)
Wahlpflichtmodul (6 ECTS)

Legende zum Studienverlaufsplan

Start im Sommersemester
Start im Wintersemester

Inhalte der Zertifikatsblöcke

Block A: Medienerziehung und Medienbildung

Im Zertifikatsblock A stehen grundsätzliche Perspektiven auf eine systematische Medienbildung über die Lebensspanne im Mittelpunkt. Dies beginnt bei Aspekten der Medienerziehung in der frühkindlichen Bildung und in familiären Kontexten. Medienbildung in schulischen und außerschulischen Kontexten sind ebenso relevant wie etwa Medienbildung im Erwachsenenalter sowie für ältere Menschen.

Ansprechperson: Prof. Dr. Bianca Burgfeld-Meise

Block B: Mediensozialisation und Medienpsychologie

Mediensozialisation knüpft an Grundfragen der Medienbildung an und richtet den Blick auf die Sozialisation des Individuums mit Medien. Im Mittelpunkt steht die Bedeutung von Medien in verschiedenen Alters- und Lebensabschnitten sowie Bildungskontexten. Hierbei werden insbesondere Identitätsbildungsprozesse in Medienzusammenhängen oder aber auch Nutzungs- und Aneignungsdynamiken der Rezipient*innen sowie die vielfältigen Wechselwirkungen und Relationen zwischen Medien und Subjekt in den Blick genommen.

Ansprechperson: Prof. Dr. Verena Vogelsang

Block C: Mediendidaktik und Mediengestaltung

Mediendidaktik und -gestaltung fokussieren auf den wirkungsvollen Einsatz von Medien in Lehr- und Lernkontexten über die gesamte Lebensspanne. Im Mittelpunkt stehen die Fragen, wie und unter welchen Bedingungen Menschen unter Einsatz digitaler Medien gut oder besser lernen und wie sich digitale Medien absichtsvoll für gelingende Lehr- und Lernprozesse erstellen, einsetzen und evaluieren lassen? Ausgehend vom Verhältnis eines fortdauernden (und insbesondere digitalen) Medienwandels und gesellschaftlichen Transformationsprozessen liegt der Fokus auf der Frage, welche didaktischen Konsequenzen sich daraus für das Lehren und Lernen mit (digitalen) Medien ergeben.

Ansprechperson: Prof. Dr. Alexander Martin

Block D: Medien- und Informationstechnik

Im Rahmen der Medien- und Informationstechnik werden Grundlagen vermittelt, um mit unterschiedlichen Zielgruppen ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie technische und informatische Strukturen das Handeln mit Medien und in medienbasierten Kontexten prägen. Hierbei reichen die Aneignungen über Formen einfacher und spielerischer Zugänge, die ein Grundverständnis für Algorithmen (z.B. im Kontext der frühkindlichen Bildung) vermitteln bis hin zu Zugängen, über die die vielschichtigen Wechselwirkungen von algorithmenbasierter Datensammlung, Datenspeicherung und -bearbeitung sowie Datenschutz, Teilhabe und informationelle Selbstbestimmung bearbeitet werden.

Ansprechperson: Prof. William Lindlahr

Aufbau und Struktur

Ein Zertifikatsblock besteht aus drei vorgegebenen und inhaltlich aufeinander abgestimmten Modulen des bestehenden Master-Verbundstudiengangs Medienpädagogik mit je 6 ECTS. Damit hat jeder Zertifikatsblock einen Umfang von 18 Credits. Die Wahlpflichtmodule werden aus dem Katalog der Wahlpflichtmodule des Master-Verbundstudiengangs Medienpädagogik gewählt. Von den im Katalog angegebenen Wahlpflichtmodulen wird jeweils eine Auswahl angeboten.

Auswahl möglicher Wahlpflichtmodule:

  • Aktuelle Forschungsfelder der Medienpädagogik
  • Frühe informatische Bildung
  • Medieneinsatz am Lernort Schule
  • MINT-Bildung digital
  • Soziale Medien im Kindes- und Jugendalter
  • Spezielle Gebiete der Mediendidaktik und -gestaltung
  • Spezielle Gebiete der Mediensozialisation und -psychologie: Medien und Gewalt

Die Studieninhalte werden im Zertifikatsstudium zu ca. 70% über asynchrone Selbststudienmaterialien (Studienbriefe, multimediale Lernangebote, etc.) und zu ca. 30% über synchrone Lehrelemente (Präsenzveranstaltungen und Videokonferenzen) vermittelt.

Das Studium der Zertifikatsblöcke „Mediensozialisation und -psychologie“ sowie „Medien- und Informationstechnik“ kann zum Wintersemester, das Studium der Zertifikatsblöcke „Medienerziehung und -bildung“ sowie „Mediendidaktik und -gestaltung“ zum Sommersemester aufgenommen werden.

Die geplante Studiendauer jedes Zertifikatsblocks beträgt ein Semester. Der Studienplan ist jeweils so gestaltet, dass der Zertifikatsblock innerhalb der geplanten Dauer abgeschlossen werden kann.

Jedes Modul der Zertifikatsblöcke schließt mit einer Modulprüfung ab. Modulprüfungen können in Form von Klausurarbeiten, Klausurarbeiten im Antwortwahlverfahren, elektronisch gestützten Prüfungen (E-Klausuren), mündlichen Prüfungen, Hausarbeiten, Kombinationsprüfungen und Portfolios durchgeführt werden.

An wen richtet sich das Zertifikatsstudium?

Das Zertifikatsstudium richtet sich an Personen, die in gegenwärtigen und zukünftigen Handlungskontexten den Anforderungen einer von Medien geprägten (Um-)Welt begegnen und diese unter Einbezug wissenschaftlicher Erkenntnisse und evidenzbasierter Anwendungsorientierung verantwortlich mitgestalten wollen.
Absolvent*innen qualifizieren sich für die Initiierung und Gestaltung medienpädagogischer Strategien und Ausrichtungen und haben spezialisiertes Wissen im Kontext der studierten Zertifikatsschwerpunkte.
Im Mittelpunkt stehen dabei alle Berufskontexte und Tätigkeitsfelder, die Bildungsprozesse im Lebenslauf begleiten und mitverantworten, wie etwa im Feld der Sozialen Arbeit, im Elementarbereich, in Schulen, in außerschulischen Lernorten, in der Weiterbildung, in öffentlichen und privaten Bildungseinrichtungen, Behörden und Unternehmen.

Zugangsvorraussetzungen

  • Voraussetzung für die Aufnahme des Zertifikatsstudiums ist ein erster Studienabschluss in einem pädagogisch orientierten oder medienorientierten Studiengang an einer Hochschule im Geltungsbereich des Grundgesetzes ODER ein gleichwertiger Abschluss an einer ausländischen Hochschule ODER eine Berufsausbildung und eine sich daran anschließende, mindestens dreijährige, für das Zertifikatsstudium einschlägige Berufstätigkeit.
  • Studienbewerber*innen müssen die für ihren Studiengang erforderlichen Kenntnisse der deutschen Sprache besitzen.
  • Das Studium und eine gleichzeitige Einschreibung in den Master-Verbundstudiengang Medienpädagogik der Fachhochschule Südwestfalen, aus dem die Module für die Zertifikatsblöcke entnommen wurden, ist nicht möglich. Im Falle der Einschreibung in den Master-Verbundstudiengang Medienpädagogik endet das weiterbildende Studium.

Bitte beachten Sie, dass die Studienplätze im Zertifikatsstudium in den ersten Semestern vorerst begrenzt sind. Erst bei vollständiger Bezahlung der Rechnungsgebühr wird der Studienplatz reserviert.

Kosten und Abschluss

Der Beitrag für die Teilnahme an einem der genannten Zertifikatsblöcke inkl. Betreuung und Prüfung beträgt 700€. Die Gebühr ist gemäß § 4 Nr. 22a UStG umsatzsteuerbefreit.

Ein Zertifikatsblock ist bestanden, wenn alle für den Zertifikatsblock vorgesehenen Modulprüfungen erfolgreich abgelegt wurden.

Für einen bestandenen Zertifikatsblock wird nach der letzten Modulprüfung jeweils das Zertifikat "Certificate of Advanced Studies (CAS)" ausgestellt. Das Zertifikat bescheinigt den erfolgreichen Abschluss des entsprechenden Zertifikatsblocks und enthält die abgeschlossenen Module unter Angabe der entsprechenden Noten und Credits. Das Zertifikat wird zweisprachig in Deutsch und in Englisch ausgestellt.

Für einen nicht bestandenen Zertifikatsblock kann auf Antrag beim Prüfungsausschuss eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt werden. Erfolgreich abgeschlossene Module des Zertifikatsblocks werden unter Angabe der Note und der Credits in die Teilnahmebescheinigung aufgenommen. Wird bei einer nicht bestandenen Modulprüfung durch den Lehrenden des Moduls bestätigt, dass die*der Zertifikatsstudierende an mindestens 75% der synchronen Lehrelemente teilgenommen hat, wird die Teilnahme an dem Modul ohne Benotung in der Teilnahmebescheinigung ausgewiesen.