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CampusDialoge

Gemeinsam für einen diversitätssensiblen Kulturwandel

Glossar/Begrifflichkeiten

Die wichtigsten Begrifflichkeiten zu den Themen “CampusDialoge“ und Diversity an unserer Hochschule sind in diesem Glossar geordnet.

Ableism/ Ableismus/ Behindertenfeindlichkeit

Der Begriff Ableismus leitet sich aus dem Englischen von „to be able“, zu Deutsch „fähig sein“ ab. Ableismus findet statt, wenn Personen auf eine körperliche oder psychische Behinderung reduziert werden. Genauer gesagt heißt dies, dass Menschen mit Behinderung von Menschen ohne Behinderung auf ihre Merkmale reduziert werden, in denen sie Unterschiede zum scheinbaren Normalzustand aufweisen. So zum Beispiel sichtbare Merkmale wie ein Rollstuhl oder eine Prothese oder unsichtbare Merkmale wie eine geistige Behinderung. Ohne zuvor mit der entsprechenden Person zu sprechen, wird auf Basis dieser Merkmale oft darauf geschlossen, was die Person mit ihrer/seiner Behinderung (nicht) kann oder wie sie sich damit fühlt. Dies ist unter Diskriminierung zu verorten.

Quelle: Aktion Mensch

Ageism /Ageismus

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) umfasst Ageismus Stereotypen, Vorurteile sowie Diskriminierung gegenüber Personen auf Basis des Alters. Dies kann sich auf Andere aber auch auf sich selbst beziehen. Verbreitete Klischees sind beispielsweise, dass ältere Personen zu viel Einfluss ausüben, sich wenig für die Zukunft interessieren oder sich gegenüber Veränderungen versperren.

Quelle: Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Agender

Agender meint, dass Personen sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen, kein Geschlecht haben oder aber das Geschlechterkonzept gänzlich ablehnen. Synonym kann auch die Bezeichnung „genderless“ genutzt werden. Personen, die agender sind, können gleichzeitig auch trans und nicht-binär sein.

Quelle: Queer Lexikon

Alltagsrassismus

Es ist nicht immer einfach, Alltagsrassismus zu erkennen. Es ist möglich, dass er sich deutlich durch rassistische Beleidigungen und herabwürdigende Handlungen zeigt, er kann aber auch ganz subtil erscheinen. Alltagsrassismus äußert sich nicht nur häufig in Witzen und unbewusst geäußerten Vorurteilen, aber auch im bewussten „Übersehen“ und Nicht-Beachten von Menschen of Color. Die Tatsache, dass Vorurteile meist unbeabsichtigt und leichtsinnig geäußert werden, bedeutet nicht, dass sie harmlos sind, sie sind genauso wirksam.

Quelle: bpb

Ally

Allyship kann von denen betrieben werden, die sich in einer (gewollt oder ungewollt) privilegierten Position befinden. Es geht darum, aktiv und konsequent die eigenen Vorurteile, Stereotypen und Privilegien zu verlernen und neu zu bewerten. Ein Ally leistet Unterstützung und setzt sich solidarisch ein für Menschen, die Rassismus und/oder andere Formen der Diskriminierung erleben. Ein Ally setzt sich ebenfalls eigenmotiviert für eine Gesellschaft ein, die allen Menschen Chancengleichheit gibt.

Quelle: Diversity Challenge

Alternativtext/ Alt-Text

Als Alternativtext (oder Alt-Text) versteht man einen kurzen Text, der digitale Bilder, Grafiken oder Buttons beschreibt oder benennt – so zum Beispiel auf Webseiten, in Apps oder in PDF-Dokumenten. Dort kann er von Screenreadern vorgelesen werden, sodass Nutzer:innen, die blind sind oder eine Sehbehinderung haben, Zugang zu visuellen Inhalten eröffnet wird. In der Regel ist dieser Text für die anderen Nutzer:innen nicht sichtbar. Lediglich wenn ein Bild nicht geladen werden kann, wird ihnen der Alt-Text angezeigt. Auch für Suchmaschinen ist der Alternativtext von Vorteil. Er hilft ihnen dabei, Bildinhalte zu finden. Der Inhalt dieses Textes kann je nach Kontext variieren. Er ist jedoch klar von der Bildunterschrift zu unterscheiden, in der unter anderem Angaben zu Urheber:in und Bildrechten niedergeschrieben werden. Alternativtexte sollten so kurz wie möglich formuliert werden und keine Einleitungen wie „Dieses Bild zeigt…“ beinhalten.

Quelle: Servicestelle Inklusion im Kulturbereich

Anti-Bias

„Bias“ ist Englisch für „Voreingenommenheit“ oder „Einseitigkeit“. In der pädagogischen sowie bildungspolitischen Arbeit und der Beratung oder Begleitung von Institutionen wie Schulen, Kitas und der Verwaltung findet man häufig den Anti-Bias-Ansatz. Dieser soll Ungleichgewichte, die aus Vorurteilen und einseitigen Bevorteilungen entstehen, ausgleichen sowie Diskriminierungen abbauen. Letzteres kann sowohl auf zwischenmenschlicher, institutioneller und gesellschaftlich-kultureller Ebene stattfinden. Insgesamt sollen anhand von Anti-Bias unterschiedliche Formen von Diskriminierung thematisiert werden, die sich in gesellschaftlich ungleichen Positionen sowie Machtverhältnissen äußern. Folglich möchte man allen Menschen sowohl auf sozialer als auch auf politischer Ebene gleiche Chancen bieten. Man möchte allen die Möglichkeit geben, sich auf gleiche Weise entfalten zu können sowie die gleichen Chancen auf Anerkennung und Teilhabe zu erfahren.

Quelle: Vielfalt. Mediathek

Antiziganismus

Antiziganismus ist eine Art von Rassismus, die sich hauptsächlich gegen Sinti und Roma richtet. Oft werden sie stigmatisiert und es werden ihnen bestimmte Eigenschaften zugewiesen, die rein auf ihrer Gruppenzugehörigkeit basieren. Demzufolge erfahren sie Diskriminierungen und Gewalt, die darauf zielt, sie zu erniedrigen oder gar auszugrenzen.

Quelle: Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg

Asexuell / Asexualität

Asexualität meint eine sexuelle Identität, der sich Menschen zugehörig fühlen können. Ist man asexuell, spürt man keine sexuelle Anziehung – und zwar zu keinem Geschlecht, so der Sozialpsychologe Anthony Bogaert. Dieses Nicht-Interesse an sexuellen Handlungen erfahren die entsprechenden Personen keineswegs als Mangel.

Quelle: AOK

Barrierefreiheit

Barrierefreiheit bedeutet, dass Gebäude und öffentliche Plätze, Arbeitsstätten und Wohnungen, Verkehrsmittel, Gebrauchsgegenstände, Dienstleistungen und Freizeitangebote so gestaltet werden, dass sie für alle ohne fremde Hilfe zugänglich sind. Dazu gehört, dass das Rathaus durch Rampen und Aufzüge erreichbar ist, Formulare auch in leichter Sprache angeboten werden und gehörlose Menschen einen Vortrag ebenfalls verfolgen können – beispielweise mithilfe eines Gebärdensprachdolmetschers.
Außerdem ist es wichtig, bei der Definition auch die digitale Barrierefreiheit in Betracht zu ziehen. Dies bedeutet, dass Websites so gestaltet sein müssen, dass jeder sie nutzen kann. Dies umfasst beispielsweise das Hinzufügen von Beschreibungen zu Bildern für blinde Menschen und die Möglichkeit, Videos in barrierefreien Formaten abzuspielen.

Quelle: Aktion Mensch

Behinderter Mensch, Mensch mit Behinderung

Laut der UN-Behindertenrechtskonvention lässt sich die Gruppe der Menschen mit Behinderung wie folgt beschreiben: Sie umfasst Personen, die langfristige Einschränkungen körperlicher, seelischer oder geistiger Art sowie die der Sinne erfahren. Diese gehen einher mit Barrieren, die ihnen eine gleichberechtigte Teilnahme an der Gesellschaft erschweren können. Dementsprechend bildet eine aktive und vollumfängliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben die Basis der Definition einer Behinderung.

Das Sozialgesetzbuch Neuntes Buch (SGB IX) sieht zusätzlich folgende Definition vor: "Eine Beeinträchtigung [...] liegt vor, wenn der Körper- und Gesundheitszustand von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweicht. [...]" (§2, Abs. 1).

Quelle: Aktion Mensch

Behinderung

Es gibt keine allgemeingültige Definition von Behinderung. Soziale sowie kulturelle Normen haben Einfluss darauf, was in der Gesellschaft als Behinderung verstanden wird. In der internationalen Politik jedoch setzt sich immer mehr eine „soziale“ Definition durch. Demzufolge kennzeichnet sich Behinderung weniger durch individuelle Eigenschaften wie beispielsweise körperlicher Beeinträchtigungen, sondern vielmehr durch Barrieren in der Umwelt sowie von negativen Einstellungen der Mitmenschen. Diese verhindern, dass Menschen mit Beeinträchtigungen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Kurz gesagt: Man ist nicht behindert, man wird behindert.

Quelle: BMZ

BIPoC

BIPoC steht als Abkürzung für „Black, Indigenous, People of Color“. Auf Deutsch meint dies Schwarze und Indigene, wobei der Begriff People of Color nicht übersetzt wird. Diese Begriffe gelten als politische Selbstbezeichnungen, was meint, dass sie aus einem Widerstand heraus entstanden sind. Bis zum heutigen Tag symbolisieren sie die Kämpfe gegen die Unterdrückungen und für mehr Gleichberechtigung. Die Bezeichnung BIPoC beschreibt Menschen oder Gruppen, welche auf vielfältige Art Rassismus ausgesetzt sind und dies als gemeinsame Erfahrung teilen.

Quellen: Amnesty & Migrationsrat Berlin e.V.

Bisexuell / Bisexualität

Die sexuelle Orientierung einer bisexuellen Person lässt sich nicht in einer einzigen Definition erläutern. So lässt es sich beispielsweise als eine romantische und/oder sexuelle Anziehung sowohl zu Frauen als auch zu Männern beschreiben. Gleichzeitig aber versteht man Bisexualität auch als eine Anziehung gegenüber des eigenen Geschlechts oder aber generell zu mehr als einem Geschlecht. So meint Bisexualität auch, dass man sich zu Frauen und Männern hingezogen fühlt oder beispielsweise auch zu Frauen und nicht-binären Personen. Es ist jedoch auch möglich, dass bisexuelle Personen zu Menschen ganz unabhängig von dessen Geschlecht eine Anziehung verspüren. Begrifflich gibt es hier Überschneidungen zur Pansexualität.

Quelle: Regenbogen-Portal

cis Person/ cisgender

cis Personen identifizieren sich mit dem Geschlecht, welches ihnen bei der Geburt zugeschrieben wurde. Heißt also: Du bist cisgender, wenn du als Frau geboren wurdest und dich auch selbst als Frau fühlst.

Quelle: Liebesleben

Colorism

„Colorism“ meint, dass Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe bevorzugt behandelt werden. Oft liegt dem ein europäisches oder westliches Schönheitsideal zugrunde. Dementsprechend sind Personen mit einem hellen Hautton weniger Diskriminierung und Rassismus ausgesetzt, als es bei Personen mit einem dunkleren Hautton der Fall ist. Die Bevorzugung und einhergehend damit auch die Benachteiligung basiert also ausschließlich auf der Hautfarbe. Colorism kann in den verschiedensten Gesellschaftsbereichen auftreten – so unter anderem in der Justiz sowie in der Politik oder auch auf dem Arbeitsmarkt und in den Medien.

Quelle: Vielfalt. Mediathek

dey

In der englischen Sprache hat sich „they“ als Neopronom etabliert. Einhergehend damit nutzen einige Personen im Deutschen „dey“ als eingedeutschte Version dessen.

Quelle: Amnesty

Diskriminierung

In der Regel basiert Diskriminierung auf der falschen Vorstellung, dass Menschen als minderwertig betrachtet werden. Die Idee verstößt bereits gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die in Artikel 1 die Gleichwertigkeit aller Menschen ohne Unterschied aufgrund von ethnischer Zugehörigkeit, Hautfarbe, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion, Alter, Gesundheitszustand und anderen Faktoren festlegt.
Drei Hauptmerkmale werden im internationalen Recht als Diskriminierung angesehen: eine nachteilige Behandlung, die auf einer unrechtmäßigen Grundlage basiert und keine angemessene und objektive Rechtfertigung hat.
Die nachteilige Behandlung muss das Recht einer Person oder Gruppe betreffen. Diskriminierung kann in der Praxis verschiedene Formen annehmen.

Quelle: Amnesty

Diversität

Diversität wird häufig der Vielfalt gleichgesetzt. Das bedeutet genauer gesagt, dass es eine Vielfalt oder Verschiedenartigkeit von Eigenschaften, Merkmalen und Elementen innerhalb einer Organisation, Gruppe oder Gesellschaft gibt.
Die Begriffe Diversität oder Diversity setzen sich auch individuellen, sozialen und strukturellen Unterschieden sowie Gemeinsamkeiten von Menschen zusammen.
Im Kern umfassen sie folgende Dimensionen: ethischer Hintergrund, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Alter, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung und die soziale Herkunft.

Quelle: Aktion Mensch

Farbige/farbig

„Farbige“ oder „farbig“ ist ein Begriff kolonialistischen Ursprungs. Da er negativ konnotiert ist, wird er oftmals abgelehnt. Der Hintergrund dieser Ablehnung liegt darin, dass dieser Ausdruck die Erscheinung erweckt, dass es ein unausgesprochenes weißes „Wir“ gibt, welches als „normal“ angenommen werde und folglich nicht explizit benannt werden müsse.

Quelle: Amnesty

FLINT/ FLINTA*/ FINT

Die Abkürzung FLINT steht für Frauen, Lesben, Intersexuelle, Nicht-binäre und trans Personen. FLINTA* bezieht zusätzlich Personen ein, die sich als agender identifizieren. FINT hingegen umfasst als Akronym lediglich Frauen, Intersexuelle, Nicht-binäre sowie trans Personen.

Quelle: Amnesty

Frau*/ Mann*

Das Sternchen* hinter Frau oder Mann wurde anfänglich aus Inklusionsgründen eingeführt. Leider jedoch öffnete dies den Diskurs für Misogynie und transfeindliche Ausschlüsse.

Das Sternchen* wird heute vermehrt abgelehnt, da das Sternchen* biologische Grenzen zieht und beispielsweise zwischen „echten Frauen“ (Frau) und „trans Frauen“ (Frauen*) unterscheidet. Dadurch wird – ob bewusst oder unbewusst – impliziert, dass trans Frauenoder trans Männer keine „richtigen“ Frauen oder Männer sind.

Quelle: DaMigra

Gender

Aus dem Englischen übersetzt, bedeutet es Geschlecht. In diesem Kontext geht es statt dem biologischen Geschlecht um das soziale Geschlecht. Hier steht das gelebte und gefühlte Geschlecht im Vordergrund. Das aufgrund körperlicher Merkmale zugewiesene Geschlecht ist nicht relevant. Ein soziales Geschlecht bezieht sich auf alles, was in der Gesellschaft als typisch für Frauen und Männer angesehen wird.

Quelle: lpb-bw

Geschlechtergerechte Sprache

Gendergerechte Sprache meint das Nutzen von Sternchen*, Unterstrichen oder Doppelpunkten in Wörtern. Dies findet Anwendung, da mit dem sozialen Geschlecht(engl. gender) oft Geschlechterrollen einhergehen. Dabei werden männlichen und weiblichen Personen typische Merkmale zugeschrieben und dies spiegelt sich auch im alltäglichen Sprachgebrauch wider. So ist oftmals die Rede von Ärzten oder Sekretärinnen, obwohl in beiden Berufen nicht nur ein Geschlecht anzutreffen ist. Das generische Maskulinum ist in unserer Sprache stärker verbreitet als das generische Femininum.

Da Sprache jedoch nicht neutral ist und – wenn auch unbewusst – unsere Ansichten und Vorstellungen beeinflusst, möchte man mit geschlechtergerechter Sprache dazu beitragen, dass sich alle einbezogen fühlen.

Quelle: Plan International Deutschland

Hen

„Hen“ wurde in Schweden als geschlechterneutrales Pronomen eingeführt. Es leitet sich aus den beiden Wörtern „Han“ („er) und „Hon“ („sie“) ab.

Quelle: Deutschlandfunk Nova

Heteronormativität

„Heteronormativität“ dient als gesellschaftliche Norm. Dabei wird vorausgesetzt, dass alle Menschen lediglich eins von zwei Geschlechtern haben. Sie sind also entweder weiblich oder männlich. Darüber hinaus geht man hier davon aus, dass das Geschlecht bereits bei der Geburt anhand der Genitalien festgestellt werden kann. Die Geschlechter unterscheiden sich also hier deutlich voneinander. Dabei wird vorausgesetzt, dass sich die beiden Geschlechter sexuell sowie auch romantisch aufeinander beziehen. Auch die Erwartung, dass Menschen ausschließlich monogame, romantische und sexuelle Beziehungen eingehen, ist typisch für eine heteronormative Denkweise. Abweichungen von dieser Norm, so beispielsweise queere und polyamouröse Beziehungen sowie trans Menschen, werden nicht angenommen oder gar diskriminiert.

Quelle: Queer Lexikon

Homofeindlichkeit / Homophobie / Heterosexismus

Homophobie beschreibt die Feindseligkeit gegenüber homosexuellen Menschen. Dies bezieht sich besonders auf Menschen, die schwul oder lesbisch sind oder eine andere sexuelle Orientierung haben. Homophobe Personen lehnen homosexuelle Menschen ab oder verhalten sich ihnen gegenüber sogar feindlich. Abwertende Äußerungen oder Verhöhnung treten so zum Beispiel in Form von Bemerkungen, Witzen und Sprüchen auf.

Quelle: bpb

Homosexuell

„Homosexuell“ (griech. „homos“: gleich; lat. „sexus“: Geschlecht) meint, die sexuelle Handlungen, das Begehren sowie die Beziehung zwischen Personen, die sich dem gleichen Geschlecht zugehörig fühlen.

Quelle: Regenbogenportal

Inklusion

Inklusion bedeutet nicht, bestimmten Personen oder Gruppen besondere Vorteile oder Leistungen zu gewähren. Wenn Inklusion weiter implementiert wird, kann jeder an unserer Gesellschaft teilnehmen und davon profitieren:
Zum Beispiel können Menschen mit Kinderwagen, ältere Menschen oder Personen mit Behinderungen viel besser am sozialen Leben teilnehmen, wenn es weniger Treppen gibt. Unterschiede werden zunehmend irrelevant, wenn alle Menschen selbstverständlich dabei sein können. Es spielt keine Rolle, wie alt jemand ist, welches Geschlecht man hat, ob man mit oder ohne Behinderungen ist oder welche Herkunft jemand hat: Durch Inklusion haben alle die gleiche Chance, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen.

Quelle: einfach-teilhaben

Inter/ Intergeschlechtlich

Intergeschlechtliche Menschen haben von Geburt an einen Körper, der nicht der allgemeinen medizinischen Norm entspricht, die „männlich“ oder „weiblich“ definiert. Diese Geschlechtsunterschiede können auf anatomischer, chromosomaler oder hormoneller Ebene auftreten und sind gesunde Ausprägungen der Geschlechtsdiversität. Die Körper von inter* Menschen variieren sehr. Inter* Unterschiede können jederzeit im Leben auftreten. Viele intergeschlechtliche Menschen sind sich dessen nicht bewusst.

Die Community der intergeschlechtlichen Menschen lehnen häufig den Begriff Intersexualität ab, weil er die Sexualität falsch darstellt und sie pathologisiert. Intergeschlechtlichkeit ersetzt den Begriff.

Intergeschlechtliche Menschen lehnen auch den Begriff „inter“ ab und verwenden stattdessen „intergeschlechtlich“.

Quelle: Amnesty

Intersektionalität

„Intersektionalität“ meint das Zusammenwirken mehrerer Unterdrückungsmechanismen. Eine Person erfährt also dann intersektionelle Diskriminierung, wenn sie von mehr als einer Form der Diskriminierung betroffen ist. Intersektionalität ist wichtig, weil dabei nicht nur eine bestimmte Diskriminierung belichtet wird, sondern mehrere Diskriminierungsarten und wie sie aufeinander wirken. Benachteiligungen lassen sich nicht addieren, da jedes Individuum eine unterschiedliche Diskriminierungserfahrung lebt.

Quellen: Amnesty & Vielfalt. Mediathek

Klassismus

Klassismus bezieht sich auf Diskriminierung aufgrund sozialer Herkunft, sozialer und wirtschaftlicher Position. Bei Klassismus geht es nicht nur um die finanzielle Ausstattung, sondern auch um den Status und die sozialen und finanziellen Bedingungen, in denen jemand aufgewachsen ist. Der Klassizismus richtet sich vor allem gegen Menschen, die als „niedrigere Klasse“ gelten.

Quelle: diversity-arts-culture

LGBTQIA+

Die Buchstaben stehen für lesbische, schwule (engl. gay), bisexuelle, trans*, queere, intersexuelle und asexuelle Personen. Das + steht für weitere Facetten sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität.

  • Lesbisch = Frauen*, die Frauen* lieben
  • Schwul = Männer*, die Männer* lieben
  • Bisexuell = Personen, die sich in mehrere Geschlechter verlieben (können)
  • Trans* = Personen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei Geburt (aufgrund ihrer körperlichen Merkmale) zugewiesen wurde (unabhängig davon, ob körperliche Veränderungen vorgenommen werden oder nicht)
  • Queer = alle Menschen, die von den traditionellen Geschlechterrollen und Partner*innenmodellen abweichen
  • Intersexuell = Personen mit männlichen und weiblichen Geschlechtsteilen
  • Asexuell = Personen mit wenig bis keinem Interesse an sexuellen Handlungen

Das + oder auch das Sternchen steht für alle anderen queeren Menschen, die sich mit keinem dieser Buchstaben identifizieren.

Quelle: eigene Definition

non-binär (non-Binary, genderqueer)

Manche Personen verstehen für sich die Kategorien „Frau“ oder „Mann“ nicht oder nur zum Teil als Repräsentation. Dies nennt man „nicht binäres Geschlecht“ oder „genderqueer“. Die Begriffe stellen eine Zusammenfassung verschiedener Ausprägungen und Identitäten dar. So beispielsweise „genderfluid“, wobei das Geschlechtsempfinden fließend ist und sich immer wieder verändert. Aber auch „agender“ und „bigender“ werden hier zu gezählt. Ersteres meint, dass sich jemand ohne Geschlecht fühlt, während Letzteres meint, dass sich jemand als zweigeschlechtlich versteht. Es gibt jedoch eine Vielzahl an weiteren Identitäten und Ausprägungen, die diese Liste ergänzen.

Quelle: Amnesty

Othering

Othering bedeutet übersetzt in etwa „Anders“ oder „Fremd Machen“. Othering findet statt, wenn eine gesellschaftliche Gruppe von einer anderen abgegrenzt wird. Gemeinsamkeiten werden dabei nicht beachtet, Unterschiede werden dafür umso mehr betont.

In der Berichterstattung über Menschen mit Behinderung werden diese oft durch ihre Behinderung definiert. Andere Qualitäten oder Eigenschaften, die eine Person ausmachen, geraten dabei in den Hintergrund.

Quelle: Servicestelle Inklusion im Kulturbereich

Pansexuell

Pansexuell (griech. „pan“: ganz, alles) meint, dass das Begehren beziehungsweise die emotionale und/oder sexuelle Anziehung unabhängig vom Geschlecht des Gegenübers ist. Pansexuelle Personen können sich in Menschen aller Geschlechter verlieben. Oftmals wird „bisexuell“ als gleichbedeutend verstanden. Auch wenn es zwischen diesen beiden Begriffen deutliche Überschneidungen gibt, bevorzugen jedoch viele die Bezeichnung „pansexuell“, da hier auch die Anziehung zu nicht-binären und Inter*Personen berücksichtigt wird.

Quelle: Regenbogenportal

Person of Color/ People of Color/ Menschen of Color oder PoC

„People of Color“ ist eine empowernde Selbstbezeichnung, die sich gegen eine Identitätsbestimmung aufgrund von „kulturellen“ oder „ethnischen“ Zugehörigkeiten und Zuschreibungen richtet. PoC hängt vom Kontext und den darin gemachten Erfahrungen ab, nicht von der Hautfarbe.

Der politische Begriff zielt darauf ab, Bündnisse zwischen verschiedenen Communites zu schaffen, die von Rassismus betroffen sind und gesellschaftliche Hindernisse abzubauen.

Quelle: Regenbogenportal

Pride Flag

Die aktualisierte progressive Pride Flag: Regenbogenfarben stehen für eine bunte Vielfalt an Lebens- und Liebesformen. Sie wurde erweitert um schwarze und braune Streifen, um als Zeichen gegen Rassismus gezielt People of Color sichtbar zu machen. Die Flagge wurde dann später nochmals um die Farben der Transbewegung (weiß, rosa, hellblau) erweitert. Danach kam noch der lila Kreis auf dem gelben Dreieck dazu, der für Inter*Personen steht.

Quelle: eigene Definition

Pronomen

In der englischen Sprache gibt es bereits die etablierten Pronomen der dritten Person „they/them“. Im Deutschen allerdings gibt es ein solches Pronomen für non-binäre Personen nicht. Daher halten einige ihre Mitmenschen dazu an, entweder den Vornamen zu verwenden oder gänzlich auf Pronomen zu verzichten. Auch benutzen sie beispielsweise „sie*er“ oder sogenannte Neopronomen wie „xier“, „dey“ oder das schwedische „hen“. Darüber hinaus benutzen aber auch einige das Pronomen „es“ oder greifen weiterhin auf „sie“ oder „er“ zurück.

Quelle: Amnesty

queer

„Queer“ ist ein Sammelbegriff, der alle umfasst, die sich nicht als Teil der „heteronormativen“ Mehrheitsgesellschaft aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder sexuellen Identität identifizieren. Menschen, die lesbisch, schwul, bi, transsexuell, intersexuell, genderqueer oder nichtbinär sind, können beispielsweise dazugehören.

Quelle: bbw-suedhessen

Queerfeindlichkeit

Die Diskriminierung sowie Anfeindung von Menschen, die Teil der queeren Community sind, nennt man Queerfeindlichkeit. Dies äußert sich zum Beispiel anhand von Intoleranz, Vorurteilen sowie Ablehnung, genauso aber auch durch direkte Hasskriminalität und Gewalt.

Oft wird der Begriff „Homophobie“ hier synonym verwendet. Auf die Nutzung dessen sollte aber weitestgehend verzichtet werden. Denn „Phobie“ meint übersetzt „Angst“. Hierdurch wird der eigentliche Kern der Feindlichkeit nicht deutlich. Die Basis dieser Feindlichkeit ist nicht Angst, sondern Ablehnung. Die Homofeindlichkeit äußert sich ebenfalls in der Nutzung von „schwul“ als Beleidigung. Dies gibt dem Wort eine negative Bedeutung, unabhängig davon, ob die sexuelle Zuschreibung bei der Person zutrifft oder nicht.

Quelle: Vielfalt. Mediathek

Rasse / race

Das englische Wort „race“ und der deutsche Begriff „Rasse“ haben nicht dieselbe Bedeutung: „Race“ bezieht sich im englischsprachigen Raum auf die weitreichende Wirkung und die Folgen der Rassialisierung von Menschen – sowohl im historischen Kontext als auch aktuell. Im deutschsprachigen Raum bedeutet „Rasse“ hingegen weiterhin das Vorhandensein verschiedener „menschlicher Rassen“. Daher ist dieser Begriff nicht oder nur mit Vorsicht zu benutzen.

Quelle: Amnesty

Rassifizierung/ Rassisierung / Rassialisierung

Rassifizierung – auch Rassialisierung oder Rassisierung – meint sowohl den Prozess, in dem rassistisches Wissen erzeugt wird als auch die Struktur dieses Wissens. Genauer meint dies die Kategorisierung und Stereotypisierung von Menschen sowie die Implikation von Hierarchien. Hierzu werden verschiedene Merkmale wie zum Beispiel Hautfarbe, Kleidung, Einstellungen, Fähigkeiten oder Lebensauffassungen herangezogen. Auf Basis dessen werden gesellschaftliche Gruppen definiert – beziehungsweise kategorisiert. Anhand dieser Merkmale wird der Anschein erweckt, es handele sich bei diesen Konstrukten um naturgegebene Gruppen. Folglich kommt es zu einer Bedeutungszuweisung, wobei der Fremdgruppe stereotypische Eigenschaften zugeschrieben werden. Durch diese Stereotypisierung kann es zu einer weiteren Kategorisierung kommen.

Quelle: IDA e.V.

Rassismus

„Rassismus“ meint jede Unterscheidung, Ausschließung, Beschränkung sowie Bevorzugung, die auf der ethnischen Herkunft, Hautfarbe, Abstammung oder nationalen Ursprungs basiert, welche zum Ziel oder zur Folge hat, dass gleichberechtigtes Anerkennen, Genießen und Ausüben von Menschenrechten sowie Grundfreiheiten im politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen oder allen anderen Bereich des öffentlichen Lebens beeinträchtigt wird.

Quelle: Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Rom-Roma / Romni-Romnja / geschlechtsneutral: Rom*nja

Die Bürgerrechtsbewegung, die sich vor allem seit Ende der 70er-Jahre bildete, hatte von Anfang an das Hauptanliegen, die Eigenbezeichnung Roma – so auch Sinti für die diesbezügliche Gruppe – im öffentlichen Diskurs zu etablieren.

Man spricht im weiblichen Singular von Romni (Plural: Romnja), im männlichen Singular von Rom (Plural: Roma). Rom*nja wird verwendet, wenn alle Geschlechter gemeint sind.

Quelle: Amnesty

Safe Space

Safe Space meint übersetzt einen geschützten Raum. Dies kann sich auf einen tatsächlichen Raum beziehen oder aber auf einen Zeitraum, eine Veranstaltung sowie auf eine Plattform. Ein Safe Space bietet Personen, die Diskriminierung erfahren haben, Sicherheit. Dort sind sie „unter sich“ und wissen, wer sich mit ihnen in diesem Raum befindet. Wichtig ist, dass es immer Wahlmöglichkeiten gibt. Ansonsten kann es dazu kommen, dass der Safe Space eher als Isolation von der Mehrheitsgesellschaft fungiert und damit der Inklusion im Weg steht.

Quelle: Servicestelle Inklusion im Kulturbereich

Schwarz

Viele Menschen afrikanischer und afro-diasporischer Herkunft sowie auch People of Color nutzen den Begriff „Schwarz“ als Selbstbezeichnung. Das „S“ wird dabei bewusst großgeschrieben. Hiermit soll die sozio-politische Positionierung in einer Gesellschaft, die hauptsächlich weiß dominierten ist, betont werden. Daneben gilt dies als Symbol für Widerstand. Die Bezeichnung ist ein Gegenbegriff zu „weiß“.

Quellen: Diversity Challenge & Diversity Arts Culture

Schwarze Menschen/ Schwarze Personen

Schwarz wird großgeschrieben, um zu verdeutlichen, dass es sich um keine reale „Eigenschaft“ handelt, die auf die Hautfarbe zurückzuführen ist, sondern um ein konstruiertes Zuordnungsmuster. So bedeutet Schwarz-Sein in diesem Kontext nicht, einer tatsächlichen oder angenommenen „ethnischen Gruppe“ zugehörig zu sein, sondern ist auch mit der gemeinsamen Rassismuserfahrung auf eine bestimmte Art und Weise verbunden.

Quelle: Amnesty

Sexismus

Der Begriff „Sexismus“ bezieht sich auf die Diskriminierung von Personen aufgrund ihres Geschlechts. Alle Geschlechter können von Sexismus betroffen sein, aber Mädchen und Frauen sowie Personen, die sich nicht heteronormativen, zweigeschlechtlichen Vorstellungen von Geschlecht zuordnen lassen, sind am meisten betroffen.

Quelle: gemeinsam-gegen-sexismus

Sinto-Sinti / Sintiza-Sintize

Sinti bezieht sich auf die Nachkommen der Romagruppen, die seit dem 15. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum eingewandert sind. Diese Bezeichnung wird ausschließlich in Deutschland, Österreich und einigen Teilen Norditaliens verwendet. Sintiza ist der weibliche Singular, Sinto ist der männliche Singular.

Quelle: Amnesty

Stereotyp

Unter einem Stereotyp wird normalerweise ein verallgemeinerndes, negatives oder positives Bild eines Individuums verstanden, das auf der Zugehörigkeit zu einer Gruppe basiert und nicht auf den Eigenschaften des Individuums. Mit anderen Worten: Ein Mensch wird in eine bestimmte Kategorie eingeordnet, weil er zu einer bestimmten Gruppe gehört. Bestimmte Eigenschaften, Rollen oder Verhaltensweisen können als Vorurteile identifiziert oder verstanden werden. Stereotypen sind kulturell verankert und entwickeln sich mit der Zeit. Es kann sich auf jede soziale Gruppe beziehen und muss nicht zwangsläufig auf Minderheiten bezogen sein.

Quelle: bpb

trans Menschen, trangsgender

Trans meint, dass eine Person im Inneren weiß, dass das Geschlecht, mit dem man sich selbst identifiziert, nicht (oder nicht nur) mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt. So kann es sein, dass trans Männer bei der Geburt das weibliche Geschlecht zugeordnet wird oder aber trans Frauen das männliche Geschlecht vergeben wurde. Non-binäre trans Menschen wurden hingegen bei der Geburt als männlich oder weiblich zugeordnet. Bezeichnungen, die an dieser Stelle ebenfalls zur Verwendung kommen, sind beispielsweise „transgender“ oder „Transidentität“. Der Begriff „Transsexuelle“ ist nicht zu verwenden und wurde von der Community abgelehnt. Dies liegt daran, dass es irreführend und pathologisierend ist. Daneben erweckt die Endung -sexuell den Anschein, dass es sich hier um eine Frage der Sexualität handele und nicht der Geschlechtsidentität.

Trans Menschen gestalten ihr Leben auf unterschiedliche Weise in dem Geschlecht, das sie als das Richtige erfahren. So können sie eindeutig wie ein Mann oder eine Frau aussehen, sich operieren lassen oder sich besonders „männlich“ oder „weiblich“ verhalten. Egal in welcher Weise man das Trans-Sein ausdrückt, es ist festzuhalten, dass nicht nur Menschen die geschlechtsangleichende Operationen durchführen lassen, trans Menschen sind.

Daneben ist deutlich anzumerken, dass trans keine Krankheit ist. Jedoch ist das Leiden bei einigen trans Menschen so stark, dass es sich auf ihre psychische Gesundheit niederschlägt. So kann es vorkommen, dass sie an Depressionen erkranken oder sogar versuchen, sich umzubringen.

Es ist nicht möglich, Trans-Sein durch medizinische Untersuchungen zu beweisen oder zu erklären, warum jemand trans ist. Das Empfinden der betreffenden Menschen dient als einziger „Beweis“.

Quelle. Amnesty & Transgender Network Switzerland

weiß/ weiße Menschen/ weiße Person

weiß wird kursiv geschrieben, um hervorzuheben, dass es sich hierbei um einen konstruierten Begriff handelt. Er bezieht sich nicht auf eine biologische Eigenschaft oder Hautfarbe, sondern auf eine soziale und politische Position. Diese ist wiederum mit Privilegien und Dominanz verbunden. Neben der allgemeinen Verwendung des Begriffs dient die kursive Schreibweise der Aufhebung der Normalisierung. Dabei werden Menschen, die noch nie Rassismus erlebt haben, als weiße Menschen bezeichnet.

Quelle. Amnesty

Xenophobie/ Xenophobia

Dieser Begriff setzt sich aus „xénos“ (fremd) und „phobie“ (Angst) zusammen. Im politischen Kontext wird es demnach oftmals als Fremdenfeindlichkeit übersetzt und meint die Ablehnung gegenüber ausländischen Personen sowie Menschen mit Migrationshintergrund. Jedoch kann sich diese Ablehnung auch gegenüber Menschen einer anderen Geschlechternorm (Personen anderer Sexualität), Körpernorm (Menschen mit Behinderung) oder Lebensnorm (Personen mit anderer Lebenseinstellung) äußern. Basierend ist diese Ablehnung häufig auf Gefühlen, die aus Vorurteilen herrühren. Oft entstehen diese Vorurteile durch Stereotypen sowie durch unbegründete Generalisierung, welche beispielsweise aus Gerüchten, Missverständnissen oder Verschiedenheiten in den Sitten entstehen.

Quelle: Diversity Challenge

Xier (sier)

Durch die Neopronomen „xier“ und „sier“ bietet sich eine Alternative zu Pronomen, die in der deutschen Sprache nicht geschlechtsneutral sind. So beziehen sich im allgemeinen Sprachgebrauch die Pronomen in der dritten Person Singular („sie“ und „er“) immer auf ein Geschlecht. Durch „xier“ oder „sier“ kann hingegen ausgedrückt werden, dass es sich um eine unbekannte Person handelt oder aber um Menschen, die eine Ansprache mit diesen Pronomen gewünscht haben.

Quelle: Anna Heger

Triggerwarnung: In diesem Abschnitt werden Begriffe definiert, deren Nutzung abgelehnt wird.

Dunkelhäutig/ Dunkelhäutige*r

Anstelle von „Schwarze Menschen“ oder gar vom N-Wort wird oftmals die Bezeichnung „dunkelhäutig“ benutzt. Dies trifft jedoch bei den meisten Schwarzen Menschen sowie People of Color auf Ablehnung. Diese Bezeichnung impliziert, dass es eine Norm gibt, von der anscheinend abgewichen wird. Sollte es wichtig sein, auf die Hautfarbe hinzuweisen, sollten alle gleichermaßen genannt werden – eben auch hellhäutig.

Quelle: Amnesty

Geistige Behinderung

Der Begriff „geistige Behinderung“ ist umstritten. Bei Betroffene gibt es kein einheitliches Krankheitsbild. Dementsprechend gibt es auch keine einheitliche Definition und der Begriff dient lediglich als eine Art Sammelbegriff für viele Menschen mit verschiedenen Kompetenzen. Was diese Personen aber gemeinsam haben: ihr IQ fällt eher gering aus, weshalb eine Einschränkung der eigenen alltäglichen Fähigkeiten vorliegen kann. Dabei kann es sein, dass sie aufgrund von eingeschränkter Selbstständigkeit auf die Hilfe anderer angewiesen sind.

Viele Betroffene verweisen eher darauf, dass sie Lernschwierigkeiten haben. Ihnen fehlen eben lediglich gewisse Kompetenzen und ihre Entwicklung ist langsamer als bei anderen. Ihr Geist jedoch ist gewiss nicht behindert.

Das Deutsche Institut für Menschenrechte hält dazu an, auf die Bezeichnung "intellektuelle Beeinträchtigung" zurückzugreifen. Dabei stützen sie sich auf der englischen Formulierung "intellectual impairments".

Quelle: Aktion Mensch

Indianer*in

Auf die Verwendung dieses Begriffs soll gänzlich verzichtet werden. Die deutsche Bezeichnung „I“ hat ihren Ursprung in der spanischen Sprache („Indio“) Auch die Begriffe Eingeborene* r, Ureinwohner*in stellen keinen Ersatz dar.

Die Selbstbezeichnung unterscheidet sich je nach Zugehörigkeit. So zum Beispiel Sioux, Kaota, Okanagan oder Inuit. In Lateinamerika wird „Pueblos Originarios“ gebraucht, wohingegen in Kanada „First Nation“ und in den USA „Native Americans“ Gebrauch findet. In der deutschen Sprache kann eine der oben genannten englischen oder spanischen Bezeichnungen gewählt werden. Dabei ist zu beachten, dass je nach Kontext eine Verallgemeinerung unangebracht ist. Die Recherche und der Gebrauch der einzelnen Selbstbezeichnungen sind daher umso essenzieller.

Quelle: Amnesty

invalid, Invalide

Der Begriff „invalid“ oder „Invalide*r“ wird als diskriminierend und entwürdigend verstanden. Daher ist auf den Gebrauch zu verzichten.

Auch sind die Bezeichnungen „Beeinträchtigungen“ und „Handicap“ keine Selbstbezeichnung. Stattdessen sollte man auf die Benennungen „Menschen mit Behinderungen“, „Mensch mit Behinderung“ oder „Menschen, die be.hindert werden“ zurückgreifen. Letzteres betont, dass die Behinderung vor allem von der Gesellschaft erfolgt und nicht aus dem Inneren der entsprechenden Personen rührt.

Quelle: Amnesty

Schwarzafrika, Schwarzafrikaner*in

„Schwarzafrika“ meint häufig den Teil des afrikanischen Kontinents, in dem Schwarze Menschen leben. Diese Bezeichnung sowie auch „schwarzer Kontinent“ wird jedoch abgelehnt. Selbst Afrikaner*innen sollten diese nicht verwenden. Denn diese Begriffe stellen eine Verallgemeinerung aller Menschen dieses großen Kontinents dar und lässt keinerlei Raum für Differenzierung. Folglich werden hierdurch negative Stereotypen, die „Afrikaner*innen“ als „anders“ darstellen, aufrechterhalten.

Quelle: Amnesty

Taub/ taubstumm

Der Begriff „taub“ wird von einigen gehörlosen Menschen verwendet. Dennoch ist es besser, auf die Bezeichnung „gehörlos“ zurückzugreifen. Die Verwendung von „taub-stumm“ wird hingegen gänzlich abgelehnt, da Menschen mit Hörbehinderung nicht stumm sind. Sie können zum Beispiel in Gebärdensprache sprechen.

Quelle. Amnesty