Noch immer studieren weniger Frauen als Männer Fächer aus dem MINT-Bereich und arbeiten später in technischen Berufen. Trotz guter schulischer Leistungen schätzen viele Schülerinnen ihre Fähigkeiten in naturwissenschaftlichen und technischen Fächern eher gering ein. Mögliche Gründe dafür sind geschlechterstereotype Prägungen oder fehlende weibliche Vorbilder. Das Interesse stärken, Mut machen, ausprobieren lassen – das ist eine vielversprechende Strategie, die Begeisterung für MINT schon in jungen Jahren zu wecken. Diesen Weg geht die Fürstenbergschule in Ense. 28 Viertklässlerinnen waren jetzt zu Besuch an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest, um an Workshops zu den Themen Programmierung, ChatGPT und 3D-Druck teilzunehmen und um sich viel von Elektrotechnik-Studentin Carolin Hornkamp abzugucken.
Digitale Technik gehört zum Schulalltag
„Wir leben MINT“, stellte Bernold Uhrmeister, stellvertretender Schulleiter, das Konzept der Fürstenbergschule vor. Die Grundschule ist von der nationalen Initiative „MINT Zukunft schaffen!“ mit dem Siegel „MINT-freundliche Schule“ ausgezeichnet worden. Mit insgesamt 25 verschiedenen altersgerechten Einheiten für die Grundschulklassen 1 bis 4 sind Technik, Naturwissenschaften und Kunst im Fächerkanon fest verankert. Zusätzlich gibt es einen MINT-Tag im Monat mit Projekten zu Ernährung, Musik und Tanz oder Malen mit leuchtenden Sandmalkästen. Digitale Technik ist ein ständiger Begleiter. So werden die Ergebnisse aus den Projekten anschließend in einem Padlet für Schüler*innen und Eltern präsentiert, es gibt Live-Streams aus dem Unterricht für Kinder, die krankheitsbedingt nicht in die Schule kommen können und vieles mehr. Die Eltern sind längst überzeugt, so Uhrmeister: „Das sind die Kinder, die später unsere Welt retten sollen. Es braucht MINT-freundliche Umgebungen und Unterstützung!“