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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
12.01.2018

Ein Ingenieur auf dem Weg zum Lehrer

Ingo Renk arbeitet nach seinem Elektrotechnikstudium als Vertretungslehrer am Berufskolleg Berliner Platz und an seinem Master of Education

Arnsberg. Ingo Renk unterrichtet seit September 2017 als Vertretungslehrer am Berufskolleg Berliner Platz des Hochsauerlandkreises. Das Besondere: Der 26-Jährige hat kein Lehramts-Studium, sondern gerade seinen Bachelor in Elektrotechnik absolviert. Möglich macht dies eine didaktische Zusatzqualifikation.

Während seines Studiums an der Fachhochschule Südwestfalen in Meschede hat Renk zusätzliche Fächer wie Fachdidaktik, Bildungswissenschaft oder Berufspädagogik belegt. Dies berechtigt ihn zum Studium des Master of Education und eröffnet ihm die Berufsperspektive als Lehrer am Berufskolleg. „Lehrer erschien mir als das abwechslungsreichere Berufsbild“, meint Renk. Er besuchte die Schule erstmals am Tag der offenen Tür. Nach einem Gespräch mit dem Abteilungsleiter Joachim Dahl und dem Schulleiter Berthold Hohmann stand für Renk fest: „Ich möchte Berufsschullehrer werden“.

Hohmann konnte dem frisch gebackenen Ingenieur eine Stelle als Vertretungslehrer anbieten. Vier Stunden pro Woche unterrichtet Renk jetzt Auszubildende und Schüler in Robotik und Automatisierung und kommt sehr gut mit ihnen aus. „Renk fühlt sich in der Klasse wohl und ist fachkompetent“, stellt Berthold Hohmann fest. Er hat ihn im Unterricht beobachtet und meint: „Ingo Renk kann gerne zu uns in den Vorbereitungsdienst kommen.“ Was durchaus möglich ist, denn sein Vertretungslehrer hat zum Wintersemester das Master-Studium an der Universität Paderborn begonnen.

Die Kombination von theoretischem Uni-Stoff und eigenem Unterricht stellt dabei eine Herausforderung dar. Renk setzt deshalb auf eine klare didaktische Planung seines Unterrichts. Dass ihm dies gelingt, freut Sabine Linden. Die Diplom-Pädagogin hat Ingo Renk in Meschede unterrichtet und beobachtet jetzt gespannt seinen Werdegang. Was Renk noch zu Gute kommt ist, dass er seit zehn Jahren als Trainer im Jugendfußball tätig ist und deshalb viel mit Jugendlichen zusammenarbeitet.

Berthold Hohmann sieht mehr als die vier Stunden Unterricht als Vertretungslehrkraft nicht als sinnvoll an. Nur dann bleibt genug Zeit, um sich auf das Studium konzentrieren zu können. Auf das Konzept des Quereinstiegs möchte der Schulleiter nicht mehr verzichten, denn er muss den Bedarf an fachlich qualifizierten Lehrkräften abdecken. Sein Angebot: „Jeder, der sich für diesen Beruf interessiert, kann gerne zu uns kommen.“    

Hintergrund

Die Studienoption Lehramt am Berufskolleg können Studierende der Fachhochschule Südwestfalen in den Studiengängen Elektrotechnik, Maschinenbau oder Technische Informatik wählen. Mit bis zu fünf Zusatzmodulen erwerben sie die Zulassungsvoraussetzungen für den Masterstudiengang Lehramt an Berufskollegs an den Universitäten Paderborn, Siegen oder Wuppertal.

Im weiterführenden Master-Studium werden die fachwissenschaftlichen, bildungswissenschaftlichen und fachdidaktischen Kenntnisse und Fähigkeiten erweitert und vertieft. An das Master-Studium schließt der 18-monatige Vorbereitungsdienst an. Dieser wird mit der zweiten Staatsprüfung abgeschlossen.

Auskunft erteilt Sabine Linden unter linden.sabine@fh-swf.de oder 02921-3783363.