Forschung Agrarwirtschaft
Forschungsschwerpunkt Pflanzliche Erzeugung

Kurzbeschreibung | Im Zuge der deutschen Energiewende hat die Bundesregierung den Ausstieg aus der Kernenergie beschlossen und ist bestrebt, die Verstromung von fossilen Energieträgern stark zu reduzieren. Alternativ wird stetig neue Erzeugungskapazität aus dem Bereich der erneuerbaren Energien für die Stromerzeugung hinzugebaut. Große Zuwächse sind in den Küstenbereichen der Nord- und Ostsee durch die Windenergie aus Off-Shore-Windparks zu verzeichnen. Der hier erzeugte Strom muss in die Hauptverbrauchszentren im Süden und Westen der Bundesrepublik gelangen. Hierzu ist das Energieleitungsnetz bedarfsgerecht durch die Netzbetreiber auszubauen. Neben der Optimierung und Verstärkung bestehender Leitungen setzt das Bundesbedarfsplangesetz von 2013, geändert 2015, insgesamt 65 energiewirtschaftlich notwendige Neubauvorhaben für das deutsche Übertragungsnetz Strom fest. Durch Novellierungen sind sukzessive weitere Vorhaben hinzugekommen, bei denen die Höchstspannungsleitungen abschnittsweise oder sogar vollumfänglich als Erdkabel realisiert werden sollen. Erdkabeltrassen lassen in der Bevölkerung eine höhere Akzeptanz erwarten. Zugleich ist aber auch der Eingriff in das Schutzgut Boden wesentlich umfassender als bei einer Freileitung. Die Energieleitungstrassen verlaufen überwiegend auf landwirtschaftlich genutzten Böden quer durch die Republik, die durch ihre vielfältigen Funktionen, wie beispielsweise ihre natürliche Bodenfruchtbarkeit oder ihre Wasserspeicherfähigkeit teilweise besonders schützenswert sind. Deshalb wird bei Bauausführung und anschließender Rekultivierung das anspruchsvolle Ziel verfolgt, den ursprünglichen Bodenzustand unter Berücksichtigung der Nutzung durch die Landwirtschaft bestmöglich wiederherzustellen. Im Rahmen des interdisziplinären Projektes sollen methodische Grundlagen und vorhandene Empfehlungen des vorsorgenden Bodenschutzes geklärt und Konzepte für eine optimierte praktische Bauausführung erarbeitet werden, die darauf abzielen die natürlichen Bodenfunktionen wiederherzustellen. Um dieses Ziel nach Abschluss der Bauvorhaben zu erreichen werden ergänzend Rekultivierungskonzepte zur Stabilisierung und Belebung der Böden erarbeitet. Die Optimierung von Planungsprozessen hinsichtlich der Verringerung einer quantitativen Bodeninanspruchnahme sowie einer effizienten Umsetzung des Bodenschutzes in der Planung wird durch die Rheinische-Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn bearbeitet. |
Leiter / Kontakt |
Prof. Dr. Thomas Weyer Prof. Dr.-Ing. Theo Kötter (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn) |
Projektbearbeitung | M.Sc.agr. Jonas Splietker (Fachhochschule Südwestfalen) Verm.-Ass. Dipl.-Ing. Michael Huppertz (Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität) |
Kooperationspartner | Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Institut für Geodäsie und Geoinformation, Prof. Dr.-Ing. Theo Kötter |
Förderung | Fa. Amprion GmbH, Dortmund |
Ausführender Fachbereich | Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest |
Projektdauer | 07/2017 bis 06/2020 |