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FH-Storys

Philipp Weber arbeitet für seine Bachelorarbeit an einem Radom - einer Kuppel, die ein Radargerät schützt.

Polizei als Freund und Radar-Verifikator

Polizei Bad Berleburg unterstützt Elektrotechnik-Student Philipp Weber bei Kontrollmessungen für eine Radom-Konstruktion

Philipp Weber studiert Elektrotechnik in Meschede und arbeitet gerade im Zuge seiner Bachelorarbeit an einem sogenannten Radom für ein 79 GHz-Automotive Radar. Dabei unterstützt ihn die Bad Berleburger Polizei. „Das Radarsystem benötigt eine Verifikation, ob es korrekt die Geschwindigkeit zum Objekt misst“, erklärt Philipp Weber. Hierfür wollte sich der gebürtige Wittgensteiner eine Laserpistole ausleihen und besuchte kurzum mit diesem Anliegen die Bad Berleburger Polizeiwache. Ausleihen ging nicht, aber die Bad Berleburger Polizei hat ihm kurzum Polizeihauptkommissar Ralf Müsse zur Seite gestellt.

Forschung für den Automotive-Bereich

Ein Radom ist eine Kuppel, die ein Radargerät schützt. Weber soll in seiner Bachelorarbeit bei Prof. Dr. Christian Kutzera und Prof. Dr. Bianca Will nachweisen, ob ein Radom für den Einsatz im Automobil geeignet ist, beispielsweise für Fahrerassistenzsysteme. Der Hintergrund ist, dass Radargeräte vor allem bei Schnee oder Nebel besser funktionieren als andere im Automotive Bereich eingesetzte Sensoren. „Hierzu muss ich ein Radom nach bestimmten Parametern entwickeln“, so Weber. Dabei ginge es um die Phasenlage der elektromagnetischen Wellen, um Reflexion und Transmission, Frequenzmodulation, Dämpfung und Absorption, um Werkstoff und Schichtdicke.

Philipp Weber (li.) und Polizeihauptkommissar Ralf Müsse

Gemeinsam im Dienst der Wissenschaft unterwegs:
Philipp Weber (li.) und Polizeihauptkommissar Ralf Müsse

Konzeption, 3D-Druck, Simulation

Hierzu hat Philipp Weber zunächst ein Radar-Modul recherchiert, das für den Automotive-Bereich geeignet ist. Für dieses hat der Student ein Radom konzipiert und im 3D-Druck-Zentrum der Fachhochschule Südwestfalen fertigen lassen. Dann das Radarmodul virtuell nachgebildet und sieben Tage lang im Server simulieren lassen. Das alles, um festzustellen, ob das Radom den Anforderungen genügt. Das Ziel: Das Radom sollte transparent für das Radar sein. Das Problem: Die Frequenz wird über eine Bandbreite von 4 GHz moduliert. Das Radom kann aber nur für eine Frequenz optimal ausgelegt werden. „Beim Entwurf eines Radoms muss vieles berücksichtigt werden“, so Weber.

Praxistest mit polizeilicher Unterstützung

Am Ende blieb der Test in der Praxis und die Frage, ob das Radargerät die Geschwindigkeitsmessung richtig darstellt. „Zuerst habe ich über GPS-Messung nachgedacht, aber das ist zu ungenau“, so Weber. Und so kam schließlich die Polizei ins Spiel, als Freund und Radar-Verifikator.