Zum Inhalt springen

FH-Storys

Info-Tag an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn

Niemand geht mit leeren Händen

Gibt es eigentlich einen Tag der Vielfalt? Wenn nicht, dieser 19. Januar in Iserlohn hätte diesen Titel verdient. Er war so vielfältig, wie die Wege junger Menschen in die Berufswelt. Der eine will Pathologe werden, die andere Juristin. Der eine will Ingenieur werden, die andere Psychologin. Bei den einen ist das bereits in Stein gemeißelt, bei den anderen noch ein Luftschloss. Sie alle kamen an diesem 19. Januar zusammen. Am Infotag an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn.

Info-Tag zeigt, was eine Hochschule alles leisten kann

Beginnen wir hier bei doch einfach mal mit einem, dem der Info-Tag in Iserlohn praktisch auf den Leib geschneidert ist. Marius heißt er. Er ist beim Info-Tag, um seinen späteren Studienort unter die Lupe zu nehmen und vielleicht sogar schon ein wenig zu netzwerken. Der Studiengang Automotive soll es werden. „Ich werde es machen, das steht fest“, so der 21-Jährige. Den Info-Tag nimmt er mit, um diese Entscheidung weiter zu untermauern. „Hier kann ich mich noch einmal umschauen, vielleicht schon Kontakte knüpfen. Und das finde ich für mich aktuell deutlich sinnvoller als einen Tag in der Schule“, sagt er.

"Es ist sehr realistisch, dass ich hier lande“

Eine vielleicht noch größere Hilfe ist der Iserlohner Info-Tag mit all seinen offenen Türen und Gesprächsangeboten für Chris und Lars. Beide sind sich nämlich überhaupt noch nicht sicher, was sie studieren möchten, sehen die Fachhochschule in Iserlohn aber sozusagen als ersten Ansprechpartner. „Etwas Technisches kommt absolut in Frage, es ist sehr realistisch, dass ich hier lande“, sagt der 17-jährige Chris. Lars ist da schon etwas weiter. „Informatik ist sehr interessant für mich. Ich habe gerade auch schon erfahren, dass es hier an der FH viel praktischer zugeht als an einer Uni. Das würde mich schon reizen.“ Wegziehen möchte der Mendener fürs Studium übrigens nicht. „Mir gefällt es hier sehr gut“, sagt er.

"Ich finde es einfach wertvoll, zu sehen, wie so eine Hochschule funktioniert“

Bei Timo liegt der Fall anders. Gerade hat er im Labor für Massivumformung einen Vortrag von Prof. Dr. Michael Marré verfolgt. Der passt zwar inhaltlich nicht zu seiner Studienplanung, ziemlich spannend findet er Inhalt und Atmosphäre aber trotzdem. Er will auf jeden Fall studieren. Bei der Bundeswehr. „Das steht fest“, sagt der 17-Jährige. Den Info-Tag findet er super. „Ich habe mich sehr darauf gefreut“, sagt er, „weil ich es einfach wertvoll finde, zu sehen, wie so eine Hochschule funktioniert.“ Das würde sicher auch Jasmin unterschreiben. Die 17-Jährige hat gerade sehr interessiert einem Vortrag von Prof. Dr. Kilian Hennes über den Studiengang Angewandte Biologie zugehört. Studieren möchte sie allerdings Jura. „Hundertprozentig“, sagt sie, „in Berlin oder Bayern“. Dem Info-Tag in Iserlohn kann sie trotzdem etwas abgewinnen. „Unis kenne ich bisher nur aus dem Fernsehen und bin total überrascht, dass es hier ganz anders aussieht. Viel kleiner und persönlicher.“

Arvid möchte Pathologe werden

Auf einem Flur im vierten Stock wartet Arvid. Er interessiert sich sehr für den Studiengang Angewandte Biologie. Nicht, weil er ihn tatsächlich studieren möchte, sondern weil er darin eine inhaltliche Schnittmenge zu seinem Berufswunsch vermutet. Arvid möchte Medizin studieren und Facharzt für Pathologie werden. „Das steht eigentlich schon fest“, so der 17-Jährige der mit seiner gesamten Stufe von der Gesamtschule Seilersee beim Info-Tag ist. Neben Arvid wartet Nadine. Sie ist noch nicht so entschlossen, wohin die Reise mal gehen soll. Derzeit steht Psychologie ganz oben auf der Liste. „Sicher ist aber, dass ich studieren werde“, so die 18-Jährige. Und deshalb finde ich es perfekt, dass wir hier mal eine Hochschule von Innen sehen.“ „Stimmt, dass kann sicher nicht schaden“, sagt der 16-jährige Hendrik. Er möchte Tierarzt werden. Wahrscheinlich.

Jeder nimmt etwas mit

Besonders interessant ist dann zum Schluss aber vielleicht, was niemand gesagt hat. Niemand hat gesagt, dass dieser Info-Tag nicht interessant war. Niemand hat gesagt, dass er seine Zeit verschwendet hätte. Im Gegenteil. Jeder nimmt etwas mit. Bei jedem bleibt etwas hängen.

„Wir können als Hochschule ja nicht bekannt genug sein"

Und das passt dann perfekt zu Prof. Dr. Christian Gawrons Antwort auf die Frage, warum es wichtig ist, einen Info-Tag, also eine Art Tag der offenen Tür, anzubieten. Und zwar auch für junge Menschen, die vielleicht gar nicht an der Iserlohner Hochschule studieren werden und wollen. Gawron ist Professor im Fachbereich Informatik und Naturwissenschaft und sieht im Info-Tag einen tieferen Sinn, vielleicht sogar eine Art Auftrag: „Wir können als Hochschule ja nicht bekannt genug sein. Es macht immer Sinn, zu zeigen, wer wir sind und was wir machen. Das kann sich nämlich sehen lassen. Natürlich machen wir uns damit interessant für potenzielle Studierende. Ich empfinde es aber auch als eine Art Verpflichtung, die Türen zu öffnen und ein Angebot zum Kennenlernen zu machen.“

Nicht nur zuhören, auch mitmachen - das ist einer der wichtigsten Maximen bei jedem Info-Tag an der Fachhochschule Südwestfalen.