Davor ist entscheidend, wie's danach läuft: Wer sich für ein Studium im Fachgebiet Designmanagement und Produktentwicklung entscheidet, kann später im Job richtig durchstarten. Die Qualifizierung ist hervorragend und die Berufsaussichten ebenso. Auch das Einstiegsgehalt kann sich sehen lassen. Aber: Lassen wir unsere Absolventen*innen erzählen. Sie wissen genau, warum sie sich für einen Studiengang an der Fachhochschule Südwestfalen entschieden haben. Sarah Lange hat Produktentwicklung / Konstruktion B.Eng. studiert und dann den Master in Integrierte Produktentwicklung angehängt. Sie berichtet von den Berufsaussichten, ihren Studienerfahrungen und ihrem Job.
Frau Lange, Sie haben sich für den Studiengang Produktentwicklung / Konstruktion entschieden. Warum haben Sie diese Wahl getroffen? Hatten Sie zu Beginn Ihres Studiums vielleicht schon ein bestimmtes Berufsbild vor Augen?
Vor meinem Bachelor-Studium habe ich einen Tag der offenen Tür in einem Unternehmen besucht, das Steckverbindungen und Kontaktsysteme herstellt. Neben der Produktion und Qualitätssicherung konnte man einen Einblick in die Werkzeugkonstruktion bekommen. An der Wand in der Abteilung hing eine A0-Zeichnung, die ein Folgeverbundwerkzeug dargestellt hat. Ich konnte damals noch keine Zeichnungen lesen und war erst einmal verwirrt – und gleichzeitig fasziniert. Davon, dass es einerseits Menschen gibt, die so eine Zeichnung lesen und verstehen können, aber andererseits auch Menschen, die so eine Zeichnung überhaupt erst erstellen können. Von da an wusste ich: Das will ich auch. Ich will die komplexen Baugruppen erstellen, die Zeichnungen ableiten und am Ende mein Werkzeug in der Produktion sehen.
Berichten Sie doch mal von Ihren Erfahrungen während Ihres Studiums: Was hat Ihnen am besten gefallen und wie bewerten Sie die Zeit an der Fachhochschule?
Während meines Studiums habe ich angefangen, Kaffee zu trinken. Es gab einige lange Studientage, an denen man sich auf den Stoff konzentrieren musste, aber auch lange Feiern und Veranstaltungen. Das ist das Schöne am Studium: Man kommt mit unterschiedlichsten Menschen in Kontakt und entwickelt sich fachlich, aber auch sozial weiter. Natürlich gab es auch Seminare, die nicht so interessant waren. Andererseits kann ich jetzt sagen: Ich hätte in einigen Vorlesungen besser aufpassen oder abends noch zum Tutorium gehen sollen.
Nun sind Sie im Job nach dem Studium: Wie gestaltete sich zunächst die Zeit als Berufseinsteigerin?
Nach dem Studium im ersten Job ist es so, als würde man komplett neu anfangen. Im Studium lernt man das Grundlagenwissen aus allen möglichen Bereichen: Fertigung, Konstruktion, Qualitätsmanagement, Werkstoffkunde und Ähnliches. Das ist definitiv hilfreich und von Vorteil. Jedes Unternehmen hat aber zusätzlich sein eigenes internes Wissen und seine Kompetenzen aufgebaut. Man fängt im Beruf nicht bei Null an, aber man hat noch lange nicht ausgelernt.
Was macht denn eigentlich eine Ingenieurin mit dem Schwerpunkt Produktentwicklung und Konstruktion? Geben Sie uns doch bitte mal Einblicke in Ihre Tätigkeit?
Ich bin bei der Firma Otto Fuchs in Meinerzhagen in der Serienentwicklung für Luft-/ und Raumfahrt als Projektingenieurin tätig. Einfach gesagt, erhalten wir vom Kunden eine Abliefergeometrie. Diese muss in eine schmiedbare Geometrie überführt werden. Anschließend werden Schmiedewerkzeuge ausgelegt, konstruiert und simuliert. Die Werkzeuge werden dann in Auftrag gegeben. Nach erfolgreicher Freigabe werden die Musterfertigung begleitet und gegebenenfalls konstruktive Anpassungen vorgenommen. Ich bin also von Anfang bis Ende involviert, was mir sehr wichtig ist. Es ist jedes Mal interessant und macht mich auch etwas stolz das Werkzeug, das man selbst auf dem Bildschirm erstellt hat, real vor sich zu sehen. Das sind dann schon andere Dimensionen als am PC.
Freude im Job zu haben ist prima, aber schließlich muss man davon leben können: Wie schaut es denn mit dem Gehalt im Bereich Produktentwicklung aus? Hat das für Sie bei der Studienwahl eine Rolle gespielt?
Mir war es wichtig, von meinem Beruf leben zu können und im Zweifel von niemandem abhängig zu sein. Und das ist mit dem Gehalt definitiv möglich. Gut ist auch, dass meine Firma nach Tarif bezahlt. Das beste Gehalt nützt einem aber nichts, wenn die Arbeit keinen Spaß macht oder man keinen Draht zu den Kollegen hat.