Kurztitel: MKSV
Laufzeit: 01.11.25 - 30.06.28
Durch den sich zunehmend ausweitenden Schiffverkehr und die damit verbundene Erhöhung der Umweltbelastungen durch Abwässer und Klärschlämme dieser Schiffe, wird es in naher Zukunft zunehmend Verschärfungen der Einleitbedingungen geben.
Diesen Verschärfungen wird nur mit komplexeren technischen Einrichtungen und Maschinen zu begegnen sein. Diese benötigen wiederum an Bord eines Schiffes entsprechend Platz, der nur selten vorgesehen und verfügbar ist. Insbesondere bei bereits in Betrieb befindlichen Schiffen bedeutet die zusätzliche Lagerung von Abwässern und Schlamm auf Grund der vorzusehenden Tankkapazitäten eine nahezu unlösbare Herausforderung.
Abwässer sowie Klärschlämme können zurzeit außerhalb der 12-Seemeilengrenze über Bord gegeben oder kostenpflichtig an Land entsorgt werden. In den häufigsten Fällen wird die kostenneutrale Variante gewählt, d.h. dass die Klärschlämme über Bord gepumpt werden. Außerdem müssen große Klärschlammvolumen an Bord gehalten werden, wenn das Schiff nur innerhalb der 12 Seemeilenzone fährt. Dies bedeutet, große Schlammtankvolumen an Bord vorzuhalten. Damit wird dem Schiff anderweitig nutzbarer Raum genommen. Im Bereich der Yachten ist das Problem des Platzbedarfs noch herausfordernder. Dort werden vorzugweise Abwasseraufbereitungsanlagen eingebaut, die keinen Klärschlamm generieren. Physikalisch ist dies nicht möglich. In den meisten Fällen wird der entstehende Schlamm in der Aufbereitungsanlage gesammelt und dann mittels einer Anlagenspülung über Bord gegeben. Bei dem neu zu entwickelten Verfahren wird der in der Schiffskläranlage anfallende Klärschlamm im ersten Schritt entwässert und im Anschluss folgt eine Trocknung des vorentwässerten Schlammes. Somit wird eine signifikante Volumenreduzierung erreicht. Die entstehenden Reststoffe können als Restmüll über den üblichen Entsorgungsweg an Land abgegeben werden. Eine Einbringung des Klärschlammes in die maritime Umwelt ist somit nicht mehr notwendig.
Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung einer Technologie zur deutlichen Reduzierung des Schlammvolumens an Bord. Dabei soll in einer kompakten Anlage der Schlamm im unteren Teil einer Entwässerungsschnecke zunächst eingedickt und entwässert und im oberen Teil dann getrocknet werden. Um einen möglichst universellen Einsatz an Bord und eine möglichst kompakte Bauweise zu ermöglichen, soll die Trocknungswärme mithilfe von Mikrowellenstrahlung eingebracht werden. Die entstehende, geruchsbelastete Abluft wird mit Hilfe einer mit Seewasser betriebenen Strahlpumpe abgesaugt und unter Wasser abgegeben, um eine Geruchsbelästigung im und am Schiff zu vermeiden.
Prof. Dr. -Ing. Claus Schuster
Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, Meschede
- Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, Meschede
- Hamann AG, Hollenstedt
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
