Aktuelle Forschungs- und Transferprojekte
Forschungsprojekt Pferdetransporte bei hohen Temperaturen
Kurztitel | Pferdetransporte bei hohen Temperaturen |
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Kurzbeschreibung | Der Klimawandel und die damit verbundenen Hitzeperioden werden immer häufiger bei den Menschen und den Tieren in Deutschland und auch NRW spürbar. Tiertransporte unter hohen Außentemperaturen (>30°C) stehen bereits seit einiger Zeit in Kritik. Daher ist eine wissenschaftliche Analyse der Transportfähigkeit und der Belastungsintensität durch hohe Außentemperaturen bei Pferden elementar. Generell verfügen Pferde über eine sehr gute Thermoregulation. Da sie ehemalige Bewohner der Steppe sind, können diese Tiere auch mit hohen Außentemperaturen umgehen. Es ist aber unklar, ob durch die jahrelange Züchtung in gemäßigten Klimazonen diese Temperaturregulation, insbesondere unter Belastung, wie z.B. beim Transport noch ausreichend sind. Die wissenschaftliche Forschungsgrundlage zur Belastungsintensität der Pferde und den Auswirkungen hoher Außentemperaturen während eines Pferdetransports, insbesondere bei unterschiedlichen Transportmitteln, sind unzureichend. Anhand einer bereits durchgeführten Online-Befragung durch die FH Südwestfalen wurde festgestellt, dass die Möglichkeiten, das Pferd bei Hitze zu unterstützen, noch nicht vollumfänglich ausgeschöpft werden und Wissens- und somit Umsetzungslücken bei pferdetransportierenden Personen bestehen. Die Untersuchung der Hitzeverträglichkeit der Pferde während des Transports, vor dem Hintergrund des fortschreitenden Klimawandels mit zunehmenden Hitzeperioden, ist dringend erforderlich, da es bisher keine wissenschaftlichen Erkenntnisse dazu gibt, wie sich die Hitzeverträglichkeit des Pferdes bei einem fachgerecht durchgeführten Transport darstellt. Auf Basis dieser Erkenntnisse sollen dann im nächsten Schritt einerseits die Notwendigkeit etwaiger technischer und tierspezifischer Anpassungen dargestellt und andererseits das Wissen an alle Pferdetransportierenden für die zukünftigen Transportfahrten transferiert werden. Das Forschungsvorhaben soll den Umgang der pferdetransportierenden Person auf die Vermeidung von Hitzestress bei Pferden erfassen und hieraus praxistaugliche Maßnahmen ableiten. Ziel einer initialen Status-quo-Analyse ist es, Kenntnisse über die Vorgehensweise realer Transportsituationen mit dem Pferd zu erhalten (Konstitution des Pferdes nach Transporten bei hohen Temperaturen, Erfassen von Best Practice Beispielen und Defiziten) und somit praktisch durchgeführte Maßnahmen der pferdetransportierenden Personen, zur Vermeidung von Hitzestress, aufzunehmen und zu bewerten. Weiterführend soll im Projekt ein Vergleich der Vorgehensweise pferdetransportierender Personen sowie die Verhaltensweise der Pferde während des Transports bei niedrigen bzw. hohen Außentemperaturen untersucht werden, z.B. bei Reitturnieren. Darüber hinaus werden Referenzwerte zur Enthalpie beim Pferd erarbeitet. Aufgrund der bisher mangelhaften Forschungsgrundlage liefert das Projekt einen großen Mehrwert für die Praxis zur der Frage, wie die thermoregulatorischen Fähigkeiten des Pferdes vor dem Hintergrund von Pferdetransporten bei hohen Temperaturen zu bewerten sind. Ziel ist es, frühzeitig das Bewusstsein der Transportierenden zu schärfen und die zur Verfügung stehenden Anpassungen beim Transport in der Praxis zu verankern. Ferner können auf Basis dieser Ergebnisse Strategien zur Anpassung des Pferdetransportes bei weiterhin häufiger auftretenden Hitzeperioden getroffen werden. |
Leiter / Kontakt | Prof. Dr. Marc Boelhauve |
Mitarbeiter/innen |
Merle Ochsenfarth Franziska Voß |
Ausführende Stelle | Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest |
Drittmittelgeber/Förderung | Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz (MULNV) des Landes Nordrhein-Westfalen |
Gepl. Projektzeitraum | 01.05.2022 - 31.10.2023 |