Aktuelle Forschungs- und Transferprojekte
Forschungsprojekt Leguminosen in Strip-Till-Systemen
Kurzbeschreibung | Mit dem Projekt soll im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie (Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Bekanntmachung Nr. 20/17/31) ein neues System entwickelt werden, das dazu beiträgt, die Vorteile des Anbaus feinsamiger Leguminosen als Bestandteil ackerbaulicher Fruchtfolgen besser zu nutzen und die Probleme und Risiken minimieren zu können. Dieses Anbausystem soll beitragen, mehr wirtschaftseigene und gentechnikfreie Futterproteinquellen zu erschließen und die oft engen und damit wenig nachhaltigen Silomaisfruchtfolgen zu erweitern. Das übergeordnete Ziel besteht darin, die Effizienz und Produktivität des Anbaus, der Konservierung und Verfütterung feinsamiger Leguminosen zu erhöhen, um damit die Konkurrenzfähigkeit gegenüber dem Maisanbau und der Verfütterung von Protein aus externer Produktion zu erhöhen. Dazu müssen Optimierungsoptionen für die landwirtschaftliche Produktion entlang der gesamten Prozesskette kombiniert werden. Der hier gewählte systemische Optimierungsansatz umfasst das Spektrum folgender eng miteinander vernetzter Teilziele: 1. Verbesserung des Aussaatverfahrens auch für konkurrenzschwächere feinsamige Leguminosen in Mischbeständen mit Gräsern zur Erhöhung der Etablierungschancen 2. Nutzung erwiesener positiver Effekte von kondensierten Tanninen auf die Proteinverwertung von Wiederkäuern durch Integration von Lotus corniculatus in ackerfutterbaulich genutzten Mischkulturen, 3. Verbesserung der Managementoptionen zur Steuerung der anvisierten Ertragsanteile von Leguminosen und Gräsern, 4. Sicherung der Erträge sowie der Qualität und Produkteffizienz des Leguminosenproteins für die Milchproduktion 5. Optimierung der Fruchtfolgewirkungen 6. Reduzierung der spezifischen Risiken durch Kleekrebs, Kleemüdigkeit, etc. 7. Verbesserung der Nahrungssituation für blütenbesuchende Insekten 8. Wissenstransfer in die ökologisch und konventionell wirtschaftende Praxis Eine besondere Stellung für die Erreichung der Teilziele wird das zu entwickelnde Anbausystem für mehrjährige Leguminosen und Gräser einnehmen, das bislang in der Praxis noch nicht üblich ist. Der räumlich getrennte Anbau von Gras und Leguminose in alternierenden Reihen, der gegenüber der verbreiteten Aussaat als Gemenge mehrere Vorteile erwarten lässt. Dabei werden die Leguminosen in bereits etablierte Ackergrasbestände mittels Reihenfrässaattechnik mit mehreren Wochen Verzögerung ausgesät. Durch Einbeziehung der stark tanninhaltigen Leguminose Lotus corniculatus (Gewöhnlicher Hornklee) sollen die bereits nachgewiesenen positiven Wirkungen auf die Proteinnutzungseffizienz für Wiederkäuer verbessert werden. Zusätzlich werden Rotklee (Trifolium pratense) und Luzerne (Medicago sativa) im gleichen Verfahren angebaut und mit konventioneller Gemengesaat und Reinsaat von Welschem Weidelgras (Lolium multiflorum) verglichen. Dazu werden Großparzellenversuche auf Flächen mehrerer kooperierender Praxisbetriebe angelegt. |
Leiter / Kontakt | Prof. Dr. agr. Harald Laser |
Projektbearbeitung | Dirk Schulte-Steinberg, M.Sc |
Beteiligte Fachbereiche / Firmen / Institutionen |
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Drittmittelgeber / Förderung | Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) |
Laufzeit | 01.05.2019-31.12.2021 |