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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
14.07.2020

Face-Shields für OP-Lampen

Digitaler Make@thon im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts von Fachhochschule Südwestfalen und Universität Osnabrück

Hagen. Face-Shields, die die Übertragung von Viren erschweren, zählen für das medizinische Fachpersonal zur Grundausstattung. Für Operationen benötigen Ärzt*innen oft Stirnlampen, für die es bislang keine Face-Shield-Aufsätze gibt. In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt der Fachhochschule Südwestfalen und der Universität Osnabrück sollen Personen angesprochen und vernetzt werden, die in ihrer Freizeit mithilfe von 3D-Druckern technische und medizinische Materialien produzieren. Anfang Juli fand der erste digitale Open Photonik Pro Make@athon statt, bei dem die Teilnehmer*innen zum einen Aufsatz für OP-Stirnlampen, zum anderen eine vollständig 3D-gedruckte OP-Stirnlampe mit Face-Shield konzipierten.

Ein einfacher Mund-Nasenschutz als Schutz vor Ansteckung reicht in vielen Berufsfeldern nicht aus. Medizinisches Fachpersonal oder Polizist*innen sind auf sogenannte „Face-Shields“ angewiesen. Deren Tragekomfort und Funktionalität wird jedoch häufig von den Nutzer*innen bemängelt. Aus diesem Grunde hat sich vor einiger Zeit die Initiative „Maker vs. Virus“ gegründet, die private Tüftler (Maker) vernetzt, die Face-Shields produzieren und kostenlos an Einrichtungen wie z.B. Krankenhäuser verteilen. Viele dieser Face-Shields werden dabei mit Hilfe von 3D-Druckern erstellt. Auch Prof. Dr. Dirk Berben vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik stellt mit seinem Team Face-Shields mit dem 3D-Drucker her und hat diese bereits an örtliche Seniorenheime übergeben.

Die Aktivitäten und Initiativen der Maker-Szene möchte sich auch das BMBF zunutze machen. Ein Team aus Wissenschaftlern der Fachhochschule Südwestfalen (Prof. Dr. Dirk Berben) und der Universität Osnabrück (Prof. Dr. Mirco Imlau und Prof. Dr. Marco Beeken) realisiert Vernetzungsmöglichkeiten für Maker und arbeitet an der Entwicklung moderner und vor allem kostengünstiger medizinischer Materialien. Zu diesem Zweck fand vom 3.-5. Juli bundesweit der erste digitale Open Photonik Pro Make@thon statt, für den sich Maker aus dem gesamten Bundesgebiet anmelden konnten, um OP-Stirnlampen zu optimieren und eigene Ideen einzubringen.


Sieger wurde Kevin Würfel aus NRW, der ein Face-Shield entwickelte, das oberhalb der Stirnlampe angebracht wird und damit den Operateur*innen größtmögliche Flexibilität ermöglicht. Sogar OP-Brillen und Lupenlampen können ohne großen Aufwand in das System integriert werden. Das neue Face-Shield wurde bereits von Dr. Oliver Mick vom HNO-Zentrum Oldenburger Münsterland in Cloppenburg in der Praxis getestet und für gut befunden.

Im Laufe des Jahres sollen weitere Make@thons stattfinden, bei denen medizinische Ausrüstung mithilfe von 3D-Druckern entwickelt und verbessert werden soll.