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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
19.10.2025

Ein schlauer Kopf für das Digitalisieren schlauer Köpfe

FH-Absolvent Henrik Ostermann stellt für sein Startup FH-Absolvent Zubair Javed ein

Hagen. Die Geschichte, die jetzt kommt, hat es so sicher noch nie gegeben. 16 Jahre nach seinem Abschluss stellt sich ein Absolvent der Fachhochschule Südwestfalen in Hagen mit einem Startup wirtschaftlich auf eigene Füße und danach als erstes einen 16 Jahre jüngeren Absolventen seiner ehemaligen Hochschule ein. Das hier ist die Geschichte von Henrik Ostermann, Zubair Javed und der Geschäftsidee, Köpfe zu digitalisieren.

Der Handel mit Wissen ist mindestens so alt wie das Buch. Wahrscheinlich sogar noch viel älter. Dabei gelten die klassischen Regeln der Marktwirtschaft. Je seltener und nachgefragter, desto wertvoller und teurer. Ungefähr hier beginnt die Geschäftsidee von Henrik Ostermann. Nach vielen erfolgreichen Jahren als Arbeitnehmer, die meisten davon bei SAP in der Energiewirtschaft, weiß der 41-Jährige, woran es praktisch allen Unternehmen der Branche fehlt. An Wissen. Genauer an IT-Wissen. Und damit an Schlüsselwissen. „Durch Fachkräftemangel und demographischen Wandel wächst die Gefahr des digitalen Blindflugs in der eigenen Firma“, erklärt Henrik Ostermann.

 

Das Wissen steckt in den Köpfen. Aber das ist insbesondere dann nicht mehr zeitgemäß aufgehoben, wenn es an immer mehr Schnittstellen gebraucht wird, und die ohnehin zu wenigen Wissensträger zunehmend in den Ruhestand gehen. „Diese Köpfe wollen wir digitalisieren und ihr Wissen damit zugänglich machen“, erklärt Ostermann den zentralen Gedanken von Kniit. Unter diesem Namen firmiert das Startup, das er vor nicht einmal zwei Monaten mit drei Partnern gründete. Kniit soll ein digitales Wissensdrehkreuz für die Energiewirtschaft werden. Warum Henrik Ostermann kein Fachbuch schreibt? „Es ist viel zu viel Wissen“, antwortet er, „das passt nicht in ein Buch und nicht in viele Bücher.“  Kniit soll die Quellen automatisch auslesen. Unter anderem mit Hilfe von – man ahnt es längst – KI. Künstlicher Intelligenz. Potenzielle Kunden sollen das Knowhow dann abfragen können und nur das bezahlen, was sie wirklich brauchen.

 

Zunächst aber muss Kniit laufen, lernen und wachsen. Und hier kommt Zubair Javed ins Spiel. „Wir brauchen Spezialisten, die die Technologie dahinter entwickeln, betreuen und außerdem die KI anlernen“, so Henrik Ostermann. Aber woher bekommt man solche Spezialisten?  Ostermann denkt sofort an die Fachhochschule Südwestfalen in Hagen. 2009 hat er hier sein Diplom als Wirtschaftsingenieur gemacht und damit die Basis für seine eigene erfolgreiche Berufslaubahn gelegt. Er wendet sich an Dekan Prof. Dr. Andreas de Vries, der über einen Aushang schnell fündig wird. Nur wenige digitale Treffen später ist Zubair Javed der erste Angestellte bei Kniit.

 

Zubair Javed ist 25 Jahre alt, kam aus Pakistan nach Hagen, um den Masterstudiengang Informatics und Business zu studieren. Den hat er kürzlich erfolgreich abgeschlossen und nun sofort den Einstieg ins Berufsleben geschafft. Kniit ist für ihn ein absoluter Glückstreffer. „Nach genau so etwas habe ich gesucht“, freut sich Javed, „das passt für mich viel besser als eine große Firma, in der man sehr spezialisiert arbeitet. Hier habe ich mehr Abwechslung, mehr Verantwortung und Aufgaben, die genau meinen Schwerpunkten aus dem Studium entsprechen.“

 

Mit Zubair Javed ist Kniit natürlich längst nicht ausgewachsen. Henrik Ostermann sucht bereits nach weiteren Spezialisten. Denn auch für das Digitalisieren schlauer Köpfe braucht man schlaue Köpfe.