Pressemitteilung-Detail

Nachhaltigkeit ist eine Frage der inneren Haltung
Mehr als 110 Teilnehmende aus aller Welt bei der ersten internationalen Nachhaltigkeitswoche der Fachhochschule Südwestfalen
Soest. Nachhaltiges Essen, nachhaltiges Reisen, nachhaltiger Konsum – all das setzt bei den meisten Menschen ein Umdenken voraus. Aber mit einer reflektierten inneren Haltung ist der erste Schritt zu mehr Nachhaltigkeit gemacht, sagt Katharina Moser, die sich für die Förderung von Kompetenzen zur Bewältigung globaler Herausforderungen einsetzt. Zum Auftakt der ersten Erasmus+ International Sustainabilitiy Week an der Fachhochschule Südwestfalen in Soest sprach sie zu mehr als 110 Teilnehmenden aus aller Welt, darunter Studierende und Lehrende der FH. Gemeinsam haben sie eine Woche lang diskutiert, experimentiert und Ideen für eine nachhaltigere Zukunft entwickelt.
Die Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs) als globale Wegweiser für nachhaltiges Handeln schreitet zu langsam voran. Katharina Moser zeigte zum Auftakt der Woche auf, wie weit entfernt wir noch von den Zielsetzungen bis 2030 sind. So sind fast ein Drittel aller Kinder unter fünf Jahren weltweit unterernährt. C02-Emissionen steigen weiter an, die Erde wird immer wärmer und immer noch basieren 80 Prozent der globalen Energieversorgung auf fossilen Brennstoffen. „Wir wissen das alles, aber wir tun nichts dagegen“, stellte die Rednerin fest. Die dramatischen Auswirkungen für die Umwelt, die Gesundheit von Mensch und Tier und das gesellschaftliche Miteinander sind für uns alle deutlich spürbar.
Moser ist Vorstandsmitglied der „Inner Development Goals“ oder Innere Entwicklungsziele, eine gemeinnützige Initiative, die sich mit der Verbreitung wissenschaftlich basierter individueller Kompetenzen befasst, die für den gesellschaftlichen Wandel notwendig sind. Die „Inner Development Goals“ bestehen aus fünf Dimensionen mit insgesamt 23 Kompetenzen, darunter Offenheit und Lernbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Fähigkeit zum Perspektivenwechsel und zur Kooperation sowie Mut und Beharrlichkeit. Zum Start in die Nachhaltigkeitswoche reflektierten die Teilnehmenden der FH Südwestfalen und aus Partnerhochschulen aus Kanada, Finnland, Polen, Frankreich, Belgien, Litauen und weiteren Ländern daher, was die inneren Entwicklungsziele für sie persönlich und kollektiv bedeuten.
Über die Woche hinweg lernten die Studierenden dann in fünf Modulen unterschiedlicher Fachbereiche Nachhaltigkeit aus interdisziplinärer Perspektive zu verstehen und praxisnah umzusetzen: Sie analysierten Agrar- und Ernährungssysteme, entwickelten kreative Konzepte zur Klimabildung in der frühen Kindheit, verglichen internationale Lösungen zur Gebäudeenergieeffizienz, erarbeiteten technische Anwendungen von Wasserstoff als Energieträger und setzten sich mit unternehmerischer Verantwortung sowie Nachhaltigkeitsberichterstattung auseinander. Durch die Module führten Lehrende der FH sowie Gastdozent*innen aus dem europäischen Ausland. Begleitend wurden Exkursionen zur Möhnetalsperre und zur Warsteiner Brauerei angeboten.
„Die Studierenden haben mit viel Enthusiasmus die globale Herausforderung des Klimawandels in internationalen Teams bearbeitet. Damit konnten sie wesentliche fachliche und innere Kompetenzen für eine nachhaltige Zukunft erwerben“, so Dr. Ingrid Thaler, Dezernentin des International Office, das die vom europäischen Erasmus+-Programm geförderte Woche gemeinsam mit Christine Schneider, Stabsstelle für Nachhaltigkeit, organisiert hat. „Damit bereiten wir die Studierenden für den nachhaltigen Wandel in Gesellschaft und Industrie vor“ ergänzt Christine Schneider. „Diese Woche hat allen Beteiligten enorm Hoffnung auf eine nachhaltige Zukunft gegeben“ resümiert Christine Lange, Erasmus+-Hochschulkoordinatorin, „eine nachhaltige Zukunft, die wir gemeinsam gestalten können.“