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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
24.10.2018

Motorrad als Maschinenbau-Labor

Prof. Dr. Matthias Hermes setzt im Wahlpflichtfach Sondergebiete der Fahrzeugtechnik ein sensorbestücktes Dienst-Motorrad ein

Rüthen/Meschede. Ein ungewohnter Anblick hat sich Zuschauern Anfang Oktober auf dem ADAC-Verkehrsübungsplatz Kaiserkuhle in Rüthen geboten. Prof. Dr. Matthias Hermes führte mit Studierenden Messversuche durch – als Laborgerät diente ein sensorbestücktes Dienstmotorrad der Fachhochschule Südwestfalen.

Professor Hermes erschien dem Anlass entsprechend gekleidet, statt im Laborkittel in Motorrad-Kombi und Helm. Mit ihm auf dem Verkehrsübungsplatz waren sieben Studierende aus den Studiengängen Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen, die in diesem Wintersemester das Wahlpflichtfach Sondergebiete der Fahrzeugtechnik belegt haben. Mit dabei war auch Maximilian Volpert. Der gelernte Kfz-Mechatroniker führte selbst Fahrversuche durch, erlebte Beschleunigung am eigenem Leib vor wissenschaftlichem Hintergrund: „Wir versuchen, mit Hilfe moderner Technik Beschleunigungsdaten zu ermitteln.“ Am Motorrad ist eine Sensoreinheit angebracht, die Beschleunigungskräfte misst und Motordaten ermittelt. Per App konnten die Studierenden die gemessenen Daten direkt auswerten und präsentieren.

Der Maschinenbauprofessor Hermes hat mit dem ungewöhnlichen Praktikum bewusst sein Labor in Meschede gegen den Verkehrsübungsplatz eingetauscht: „Wir können mit der Sensorik am Motorrad hier live die Beschleunigung in drei Achsen, die Motorleistung, die Drehzahl und weitere Parameter messen.“ So lässt sich beispielsweise die sogenannte Motorkennlinie berechnen. Für diese Zwecke hat Hermes für die Hochschule ein ausgedientes Polizeimotorrad als Laborgerät erworben und mit der entsprechenden Sensorik ausgestattet. „Letztlich können die Studierenden so den ganzen Antriebsstrang vor- und zurückrechnen, verstehen Trägheiten, Rollwiderstand, CW-Wert oder Fahrwiderstände.“ Zudem müssten sie sich auch mit messtechnischen Unzulänglichkeiten wie Rauschen oder überlagerten Schwingungen beschäftigen. „Und das ist eben unheimlich hilfreich, um als Ingenieur berufsfähig zu werden“, so Hermes.