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Pressemitteilung-Detail

FH Gebäude
13.07.2023

Wenn Dinge in der Praxis anders laufen

Studierende begleiten das Schwerter Unternehmen Deutsche Nickel bei der Einführung einer App für Mitarbeitende – mit hohen Lerneffekten

Meschede / Schwerte. Ende Juni hat eine Gruppe Mescheder Studierender der Deutschen Nickel GmbH aus Schwerte Ideen für die Einführung einer Mitarbeiter-App präsentiert. Ein Semester lang konnte die Gruppe das Unternehmen bei Veränderungsprozessen in der Arbeitszeiterfassung und -verwaltung begleiten und ihre Ideen einbringen – mit hohen Lerneffekten in der Verknüpfung von Theorie und Praxis.

14 Studierende nahmen am Wahlpflichtfach Systemisches Change Management / Change Management und Transformation von Prof. Dr. Christina Krins teil. In vier Gruppen haben sie an den Themen Stakeholderanalyse, Purpose / Vision, Funktionalitätenbestimmung und Wireframe Design gearbeitet. Damit sollten sie die Fragen klären „Wer ist davon betroffen?“, „Warum brauchen wir eine Mitarbeiter App?“, „Was sollte die App können?“ und „Wie sollte die App aussehen?“. Zur letzten Gruppe gehörte auch Wirtschaftspsychologie-Studentin Cathrin Draeger. Sie hat sich für das Wahlpflichtfach entschieden, weil sie sich für Personalmanagement und betriebliche Veränderungsprozesse interessiert. „Außerdem fand ich es total gut, bei einem Praxispartner einmal Theorie direkt anwenden zu können.“

Das erste vorbereitete Konzept ihrer Gruppe fällt dann jedoch zunächst einem Praxisschock zum Opfer. „Wir hatten uns in Kleingruppenarbeit einen Ablauf zur Entwicklung des Designs der App ausgedacht“, so Draeger. „Beim Auftakt im Unternehmen lernten wir dann aber erstmal ein sehr traditionell geführtes Unternehmen kennen.“ Draeger und ihre Mitstudierenden treffen auf eine klassische Unterteilung in gewerbliche Beschäftigte und Verwaltungsangestellte, Mitarbeitende, die dienstlich keinen Computer oder Smartphones nutzen und manche, die auch keine App nutzen wollen. „Das war ganz anders, als wir es uns vorgestellt hatten.“

Ihr Team geht die Herausforderung aber an. Die Gruppe führt Interviews mit Beschäftigten aus verschiedenen Bereichen des Unternehmens, welche Funktionen der App wichtig sind. Auch im Kommunikationsverhalten nähert man sich an. „Wir haben erst nur E-Mails geschrieben, das ist für unsere Generation typisch“, erklärt Draeger. „Bis dann mal einer gesagt hat: Ruft doch einfach an! Das hätten wir von Anfang an so machen sollen.“ Im Laufe der Zeit gelingt die Zusammenarbeit immer besser und Draegers Gruppe wie auch die anderen Gruppen können dem Unternehmen am Ende konkrete Ergebnisse präsentieren.   

Den letzten Teil der Prüfung nach einem Impuls-Referat zur Theorie und der Ergebnispräsentation bildet für die Teilnehmenden ein Kompetenz-Check. In einer schriftlichen Ausarbeitung müssen die Studierenden beschreiben, was sie gelernt haben und was ihnen gefallen hat. Für Cathrin Draeger ist die Antwort klar: „Eine wichtige Lektion war, dass Dinge in der Praxis anders laufen, als man sich das gedacht hat. Man muss flexibel bleiben und auf die Anforderungen des Unternehmens eingehen.“